Wie bei jenen, die am OP-Tisch Leben retten, gespart wird - und über ein Politikergehalt jenseits von 21.000 Euro.
Schwierigste, stundenlange Operationen, dazu einige noch kompliziertere Patienten, plus mühsame Verwaltungsarbeit - für seine Tätigkeit in einem Spital des Wiener Krankenanstaltenverbunds (AKH, Wilhelminenspital etc.) erhält ein Facharzt derzeit monatlich 5040 Euro brutto. In der höchsten Gehaltsstufe (19) dann wenige Jahre vor der Pension 7717,30 Euro. Mit den Überstunden, die aufgrund des steten Personalmangels und des Zuzugs von jährlich bis zu 40.000 Menschen nach Wien nötig sind, konnte der Mediziner sein Einkommen um etwa 30 Prozent steigern.
Folgekosten der Einladungspolitik total unterschätzt
Jetzt wird aber bei diesen Experten, deren Einsatz vielleicht irgendwann auch über unser Leben und Sterben entscheidet, gespart. Weil der Stadt Wien einfach Geld fehlt. Weil Rot-Grün die Folgekosten der fröhlichen Einladungspolitik total unterschätzt hat. Weil selbst in guten Wirtschaftsjahren keine Budgetreserven für schlechte Zeiten angelegt worden sind. Und weil Stadträte mit unserem Steuergeld Hinz und Kunz fördern - Hauptsache, die Subventionsemfänger wie die Antifaschistische Ballettschule oder wie Gloria-Theater-Chef Gerald Pichowetz stehen politisch auf der "richtigen" Seite.
Klar, dass sich da die Wiener Mediziner nun wehren, sie wissen nämlich ebenfalls ganz genau, wo Rot-Grün sicher nicht sparen will: etwa bei der Befärbelung von Radwegerln, beim Zulagen-Dschungel für Magistratsbeamte, bei den Gagen in stadtnahen Betrieben oder in SPÖ-dominierten Wohnbaugenossenschaften.
Gemeinderätin verdient mehr als der Bürgermeister
Ein nettes Beispiel dazu: Die SPÖ-Gemeinderätin Ingrid Schubert erhält als Obfrau der Siedlungs-Union (nur 22 Mitarbeiter) eine Monatsgage von 9649,70 Euro brutto, dazu noch - wie auch der "Kurier" kürzlich berichtet hat - eine Aufwandsentschädigung von monatlich 5078 Euro und zusätzlich ihr Gemeinderatssalär von 6601,60 Euro. Macht gesamt: 21.329 Euro brutto im Monat. Damit verdient die Lokalpolitikerin um fast 4000 Euro mehr als ihr Chef, der Bürgermeister. Und 13.611,70 Euro mehr als der Spitalsarzt am OP-Tisch ...
PS: Über die Dringlichkeit einer Reform dieser Politiker-Nebeneinkünfte kam bisher noch kein Statement aus dem Wiener Rathaus.
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