"Wir müssen mit den Grünen Tacheles reden, da kann nicht länger der Schwanz mit dem Hund wedeln", sagt der SPÖ-Nationalratsabgeordnete Harald Troch. Bei der Nationalratswahl drohe "speziell wegen Rot-Grün" ein schlechtes Ergebnis. Sein Rat: Er will, dass die SPÖ schon jetzt verspricht, Rot-Grün in Wien nach der Ära von Bürgermeister Michael Häupl zu beenden.
Im krone.at-Talk (Video oben) redet der Simmeringer SPÖ-Politiker Troch am Dienstag nicht um den heißen Brei herum: "Ich weiß ja, was die Leut' auf den Straßen und in den Beisln sagen - sie sind unzufrieden mit Rot-Grün in Wien. Und viele wollen uns genau deshalb am 15. Oktober bei der Nationalratswahl nicht die Stimme geben."
Er befürchtet, dass die Nationalratswahl in Wien für die SPÖ nicht gut ausgehen könnte: "Die fixe Bindung an einen Koalitionspartner ist problematisch." Mit den Grünen müsse nun "Tacheles geredet werden", rät Troch: "Harte Worte, harte Arbeit. Wir müssen ihnen klarmachen: Hier wird gemacht, was die Mehrheit der Wiener will."
Am meisten Kritik an Rot-Grün höre er bei den Themen Verkehrspolitik und Mindestsicherung: "Wir müssen weiter darauf drängen, die Zahlungen in Sachleistungen umzustellen, die Sogwirkung muss beendet werden." So erhält aktuell eine Wiener Pensionistin, die drei Kinder großgezogen hat, so viel Pension wie ein eben nach Österreich eingereister Asylberechtigter an Mindestsicherung bezieht (837,76 Euro).
Aus für Wiens Koalition bereits in drei Monaten?
Schon jetzt, noch vor der Nationalratswahl am 15.10., müsse den Wienern klar sein, dass sich die SPÖ von den Grünen trennt. Und die Wiener könnten bereits bald mit dem Aus von Rot-Grün rechnen: "Nach der Ära Häupl", meint Harald Troch. Also im Jänner 2018, in nur drei Monaten.
Einen noch früheren "fliegenden Wechsel" in eine Koalition mit der ÖVP schließt der Parteifunktionär aus: "Aber natürlich ist die ÖVP in Wien ein realer Koalitionspartner." "Besonders katastrophal" für den SPÖ-Wahlkampf sei die Ansage von SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler im Februar gewesen, dass die SPÖ auch im Bund "eine Koalition mit Grünen und NEOS" anstrebe, analysiert Troch: "Das ist genau das, was die Wiener absolut nicht wollen."
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