Es war eine ungewöhnliche Allianz gegen die Führung der Wiener Spitäler: Die ÖVP unterstützte die rote FSG-Gewerkschaft im Kampf um jene Zulagen, die den 25.000 Pflegern bereits seit Juli 2016 versprochen waren. Das Geld hätte seit Dezember auf den Konten sein sollen. Unter Druck gab der KAV nach: Im April wird ausbezahlt.
Für die ohnehin nicht mit Harmonie und langen Friedenszeiten gesegnete SPÖ war dieser Konflikt gefährlich: Eine der letzten treuen Brigaden, die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG), war in offenem Aufstand gegen den Chef des Krankenanstaltenverbundes, Udo Janßen. Inoffiziell kritisierte die FSG auch die mangelnde Unterstützung von SPÖ-Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger oder anderer bedeutender Stadtregierungsmitglieder.
"24.000 Euro für Direktor, Pfleger sahen kein Geld"
Die Stimmung bei den 25.000 Pflegekräften, die seit Dezember auf ihre Zulagen warten mussten, war jedenfalls am Boden, wusste auch ÖVP-Klubchef Manfred Juraczka: "Verständlich: Denn während Skandal-Direktor Udo Janßen monatlich 24.000 Euro brutto einstreift, bekommen die fleißigen Krankenpfleger ihren Lohn um Monate verspätet ausbezahlt."
Im April wird "sicher" ausbezahlt
Der Druck von FSG, Medien und jetzt auch noch von der Wiener ÖVP wurde Stadträtin Frauenberger offenbar zu stark: Sie sagte zu, dass die seit Juli 2016 versprochenen Zulagen nun "sicher im April" ausbezahlt werden. Je nach Beschäftigung und Dienstjahren erhalten die Pfleger im Monat nun 25 bis 50 Euro mehr Gehalt, in Summe macht das etwa acht Millionen Euro aus.
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