Die "Krone" hatte längst davor gewarnt, jetzt ist es traurige Gewissheit: Der Schuldenstand der Bundeshauptstadt explodiert und schnellt heuer noch einmal um 569 Millionen Euro nach oben. Offiziell steht Wien nun also mit knapp sechs Milliarden Euro in der Kreide, wie die "Krone" am Mittwoch aus dem Rathaus erfuhr.
Im Jahr 2008 war der Schuldenstand noch bei 2,2 Milliarden Euro gelegen, 2010 - da begann die Ära Rot-Grün - dann bei 4,2 Milliarden. Im Jahr 2015 wuchsen die Schulden schon auf 5,4 Milliarden Euro an. Und Anfang 2016 lag die Schätzung dann bereits bei knapp unter sechs Milliarden Euro.
Das ist nun traurige Gewissheit: Die Neuverschuldung beträgt heuer satte 569 Millionen Euro. Damit wächst der Schuldenberg von bisher 5,42 Milliarden Euro auf beinahe sechs Milliarden (5,969.000.000 Euro) an. Und der Negativtrend setzt sich fort. Geschätzer Schuldenstand mit Ende 2017: 6,5 Milliarden Euro.
540.000 Kleinwagen
Diese Zahl ist so enorm, dass sie für Otto Normalverbraucher kaum noch greifbar ist. So könnte man dafür mehr als 100 Eurofighter-Jets anschaffen oder zehn Flugzeugträger der Nimitz-Klasse vom Stapel laufen lassen. Außerdem könnte man damit mehr als 24.000 Einfamilienhäuser bauen oder unglaubliche 540.000 Kleinwagen kaufen ...
Ausgabenprognose
Mehr Arbeitslose und Sozialhilfe-Fälle, die teure Asylbetreuung plus höhere Zahlungen für die Öffis - diese und ähnliche Gründe dürften für die prekäre Lage, in die sich die Stadt unter rot-grüner Ägide manövriert hat, verantwortlich sein. Alleine im kommenden Jahr gibt die Stadt für Mindestsicherung und Co. 1,9 Milliarden Euro aus. Und so sehen die kommenden Ausgaben im Detail aus:
"Fantasiezahlen" nun doch Realität
Wiens Wirtschaftskammerchef Walter Ruck hatte bereits zu Beginn des Jahres gegenüber der "Krone" eine Explosion der Neuverschuldung kommen sehen. Er rechnete mit einem Anstieg von 574 Millionen Euro. Finanzstadträtin Renate Brauner sagte damals, dass es sich dabei um "Fantasiezahlen" handle.
Die Gründe für das Wachsen der Schulden sind für Brauner klar: "Seit 2011 erhöhte sich die Bevölkerungszahl um 126.000 Personen, bis zum Jahr 2024 könnten in Wien 1,95 Millionen Personen leben." Zudem steigen natürlich die Zahl der Schüler, die Ausgaben für die Gesundheit usw. Brauner sagt aber auch: "Die Schulden sind überschaubar und bewältigbar. In Relation zum Bund stehen wir gut da!" Nun wolle man im Jahr 2020 einen strukturell ausgeglichenen Haushalt erreichen. Das wurde den Wienern aber auch schon für das Jahr 2016 versprochen.
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