In Kanada haben Mediziner eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht: Nachdem ein Patient für klinisch tot erklärt wurde, zeigte sein Gehirn noch zehn Minuten danach Aktivitäten. Nun stellen sich Experten die schwierige Frage, wann jemand für tot erklärt werden soll und was dies für eine Organspende bedeutet.
In Kanada untersuchten Ärzte die menschliche Gehirn- und Herzaktivitäten, nachdem lebenserhaltende Maschinen ausgeschaltet wurden. In drei von vier beobachteten Fällen stoppten die Gehirnfunktionen vor den Herzfunktionen. Nun haben die Ärzte wissenschaftliche Beweise gefunden, dass das menschliche Gehirn auch nach dem Tod Lebenszeichen aufweist. Bei einem der vier Fälle zeigte das Gehirn nach dem Herzstillstand Aktivitäten, die beim Menschen normalerweise im Tiefschlaf auftreten. Ärzte beschreiben den Fall als "außergewöhnlich".
Das Experiment wirft nun Fragen auf, wann jemand für tot erklärt werden soll, und folglich, ob es medizinisch und ethisch korrekt ist, den Körper des Verstorbenen für eine Organspende zu nutzen. Immerhin hat ein Fünftel der Menschen, die einen Herzstillstand erleiden, auch eine Nahtoderfahrung gemacht.
Ähnliches Phänomen 2013 festgestellt
Wissenschaftler sagen jedoch, es sei zu früh, um darüber zu sprechen, was dieser Fund für weitere Forschungen und Maßnahmen bedeuten könne. 2013 wurde ein ähnliches Phänomen bei einem Experiment mit Ratten beobachtet. Die Untersuchung zeigte, dass die Tiere ähnliche Gehirnaktivitäten nach der Enthauptung aufzeigten. Die Entdeckung sei eher ein physisches als spirituelles Phänomen, so die Experten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.