Angelina Jolie erwartet übrigens nicht nur doppeltes Babyglück, in Cannes ist sie ebenfalls doppelt vertreten. In dem Drama "Changeling" über eine Kindesentführung spielt sie die Hauptrolle. Der Film von Regisseur Clint Eastwood gilt als heißer Anwärter auf den prestigeträchtigen Hauptpreis der Filmfestspiele. Am Donnerstagnachmittag hat Jolie aber zuerst einmal gemeinsam mit Dustin Hoffman und Jack Black die Werbetrommel für den niedlichen Zeichentrickfilm „Kung Fu Panda“ gerührt. Jolie leiht in dem Streifen der Master Tigress ihre Stimme. Jack Black spricht Po, den Panda und Dustin Hoffman ist Kung-Fu-Meister Shifu.
"Fühle mich sehr gut"
"Ich fühle mich sehr gut", sagte Jolie strahlend bei der Pressekonferenz in Cannes. Auch die Arbeit wie in diesen Tagen beim Filmfestival sei ihr nicht zu viel. "Das ist keine harte Arbeit - ich sitze und rede ja nur!" Ihr unübersehbar runder Bauch fordere dennoch seinen Tribut. "Ich werde bei der Premiere und dem Gang über den roten Teppich flache Gummiabsätze tragen", kündigte die Schauspielerin an. Außerdem brachte sie sich Unterstützung mit: "Brad wird mit mir über den roten Teppich laufen", sagte Jolie. "Er ist jetzt noch bei den Kindern, wird sich aber im letzten Moment noch umziehen."
Nach der Geburt ihrer Kinder möchte die Familie möglicherweise weiter in Frankreich leben. "Ich habe mich noch nicht endgültig entschieden, ob wir in die USA zurückkehren oder nicht", sagte Angelina. "Immerhin ist Französisch die zweite Sprache in unserem Haus." Jolie und Pitt hatten vor wenigen Wochen ihre Hollywood-Villa mit einem Luxus-Anwesen in Südfrankreich vertauscht. Dort wollte die Familie bis nach der Geburt der Babys im Sommer bleiben, hieß es. Zur Familie gehören bereits die Adoptivkinder Maddox (6), Pax (4), Zahara (3) und die gemeinsame leibliche Tochter Shiloh, die Ende Mai zwei Jahre alt wird.
Warten auf "Indiana Jones 4"
Doch nicht nur Angelina Jolie sorgt für Gesprächsstoff in dem französischen Urlaubsparadies. Alle warten auf Steven Spielberg. Der Hollywood-Regisseur kommt zwar nicht zum ersten Mal nach Cannes, aber seit "E.T." in den 80er-Jahren hat er sich an der Croisette rar gemacht. Und diesmal hat er seinen neuen "Indiana Jones" im Gepäck, der am Sonntag in gezeigt wird - außer Konkurrenz, aber vier Tage vor der weltweiten Kinopremiere. Auch die Stars des Films, Harrison Ford und Cate Blanchett, haben sich angesagt.
19 Jahre musste die Fangemeinde auf ein neues Abenteuer von Dr. Jones warten. "Cannes ist die perfekte Startbahn, weil die ganze Filmwelt hier zusammenkommt", sagte Spielbergs Produzent Frank Marshall kurz vor der Eröffnung der Filmfestspiele am Mittwochabend. Die Geschichte von "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" ist bislang streng geheim, doch einiges ist bereits durchgesickert.
So spielt die Handlung im Jahr 1957, zur Zeit des Kalten Krieges, der umtriebige Archäologe schlägt sich mit den Sowjets um Kristallschädel mit vermeintlich übernatürlichen Kräften. Und Karen Allen, Indys Flamme aus dem ersten Film "Auf der Suche nach dem verlorenen Schatz", kehrt als Marion Ravenwood an die Seite von Harrison Ford zurück. Das Lampenfieber vor der Premiere hat sie schon wieder gepackt. "Als ich vor 20 Jahren zum ersten Mal in Cannes auftauchte, war es einer der surrealsten Momente meines Lebens", sagt sie. "Am Fuße der Treppe des Festivalpalais, plötzlich so viele Blitzlichter, dass du blind wirst..."
Doch auch im Internet gibt es schon Einiges über das neue Indy-Abenteuer zu lesen – doch allzu positiv sind diese ersten Kritiken nicht ausgefallen (siehe oben).
Eröffnet wurde das Festival mit dem brasilianischen Film "Die Stadt der Blinden" von Fernando Mereilles, der ebenfalls im Wettbewerb läuft. Die Verfilmung eines Romans von Literaturnobelpreisträger Jose Saramago mit Julianne Moore in der Hauptrolle war laut Mereilles "nicht der passendste Film zur Einstimmung auf Cocktail und Party". In dem Film erblindet in einer Stadt plötzlich die gesamte Bevölkerung bis auf die Frau eines Arztes.
22 Filme rittern um die Goldene Palme
Insgesamt 22 Filme sind beim 61. Filmfestival im Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten. Wim Wenders gehört zu den Veteranen. 24 Jahre nach seinem Triumph mit "Paris, Texas" zeigt er am Samstag das Drama "Palermo Shooting". Als Hauptdarsteller hat er sich Campino ausgesucht, der Frontmann der Toten Hosen gibt sein Kinodebüt. Die Rolle ist Campino auf den Leib geschrieben: Er spielt einen rastlosen Star-Fotografen in Düsseldorf. Als sein Leben mit einem Mal aus den Fugen gerät, verschlägt es ihn nach Palermo, wo die Probleme erst richtig beginnen.
Auch diese Stars kommen an die Croisette
Gut die Hälfte der diesjährigen Beiträge kommen von etablierten Regisseuren. Als einer der Anwärter auf den prestigeträchtigen Hauptpreis gilt Clint Eastwood. Als ernsthafter Bewerber gilt auch Steven Soderbergh mit seinem zweiteiligen Epos "Che" über den Revolutionsführer Che Guevara. Weitere Highlights sind die Romanze "Two Lovers" von James Gray mit Gwyneth Paltrow und Isabelle Rossellini und James Tobacks "Tyson", eine Dokumentation über das Leben von Schwergewichtsboxer Mike Tyson, der ebenfalls an die Croisette kommen will.
Auch „Fußballgott“ Diego Maradona wird erwartet, ebenso wie Madonna, die einen Dokumentarfilm über AIDS in Malawi, wo sie ihr jüngstes Kind adoptiert hat, vorstellen will. Unter den Top-Stars, die sich angesagt haben, werden Penelope Cruz, die sich möglicherweise erstmals offiziell mit ihrem neuen Freund, dem Oscar-Gewinner Javier Bardem, zeigen wird, Sharon Stone sowie Madonna sein.
Österreich ist heuer weder im Wettbewerb noch in der prominenten Nebenreihe Un Certain Regard (Ein gewisser Blick) vertreten, wo sich Regisseure wie der Deutsche Andreas Dresen, der Franzose Raymond Depardon, der Japaner Kurosawa Kiyoshi oder im Team Bong Joon Ho, Leos Carax und Michel Gondry eingefunden haben.
Insgesamt wurden heuer 4.025 Filme gesichtet, darunter 1.792 Lan
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