Nach Angaben des Ministeriums stammt die Büste aus dem Jahr 46 vor Christus, dem Jahr, in dem Cäsar die Römersiedlung gegründet hat. Die Büste zeigt den Kaiser in seinen späten Lebensjahren. Selbst in Rom hat man nie ein Abbild von Cäsar aus seinen Lebzeiten gefunden", sagte der französische Wissenschaftler Luc Long, der die Grabungen in der Rhone in Arles leitet. Bisher seien 20 bis 25 Abbilder des römischen Feldherren bekanntgewesen, aber sie seien alle nach Cäsars Tod entstanden.
"Ich habe ihn sofort erkannt"
Long bezeichnete das Cäsar-Abbild als "Teil des Weltkulturerbes". Er nehme an, "dass die Büste in den Fluss geworfen wurde, nachdem Cäsar ermordet worden war. Es wäre damals nicht gut gewesen, als ein Anhänger von ihm zu gelten." Die Büste von Cäsar sei bis auf die abgebrochene Nase gut erhalten, sagte Long. "Ich habe ihn sofort erkannt." Neben der Cäsar-Büste haben die Forscher der französischen Unterwasser-Archäologiebehörde (DRASSM) etwa hundert weitere Gegenstände im Flussbett der Rhone entdeckt.
Weitere Tauchgänge geplant
Auch eine 1,80 Meter hohe Neptun-Statue befreiten die Forscher aus der Rhone. Sie ist ebenfalls aus Marmor und soll aus dem 3. Jahrhundert nach Christus stammen. Zu den außergewöhnlichen Funden gehört auch eine rund 70 Zentimeter hohe Bronzestatue. Sie stellt den aus Phrygien stammenden Satyr Marsyas mit auf dem Rücken gefesselten Händen dar und soll hellenistisch-griechischen Ursprungs sein. Michel l'Hour, Chef der DRASSM, ist davon überzeugt, dass noch weitere Funde zu erwarten sind. Neue Tauchgänge sind bereits für den Sommer geplant.
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