„Die Volksseele kocht“, berichten die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ, wo die Telefone heiß laufen und viele ihrem Ärger Luft machen. Denn so etwas wie derzeit hat es noch nie gegeben: Obwohl es genug Öl auf der Welt gibt, treibt die Spekulation auf Gewinne mit „Rohstoff-Kontrakten“ den Ölpreis in immer neue Höhen.
Zwar gab es zuletzt nach dem Hoch bei 125 Dollar je Fass einen leichten Ruck nach unten, doch die heimischen Autofahrer merkten nichts davon. Im Gegenteil: Man hat den Eindruck, als ob die Mineralölfirmen probieren, wieviel „noch geht“. „Durch ständige Preisänderungen soll es den Konsumenten unmöglich gemacht werden, die Preise zu vergleichen“, kritisiert ÖAMTC-Expertin Elisabeth Brugger-Brandau.
„Rational nicht mehr nachvollziehbar“
Die Preisgestaltung sei überhaupt „rational nicht mehr nachvollziehbar“, heißt es vom ÖAMTC. Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbandes der Mineralölindustrie, will dagegenhalten: „Die aktuellen Preise passen sich den Marktveränderungen rasch an und sind für die Konsumenten sowie die Mitbewerber im Vorbeifahren an den Tankstellen deutlich wahrnehmbar.“ Beim ÖAMTC lässt sich das Argument aber schnell zerschlagen: „Auch für Kakao oder Getreide gibt es zum Beispiel schwankende Börsenpreise, aber kein Supermarkt wechselt bis zu sechs Mal täglich seine Preise für Schokolade oder Mehl.“
Von Donnerstag auf Freitag zogen die Durchschnittspreise erneut um zwei Cent an, also über fünf Cent binnen zwei Tagen. Bei Diesel wurde laut ARBÖ im Mai dreimal ein neuer Rekordstand erreicht. Derzeit liegen wir im Schnitt bei 1,355 Euro pro Liter, die Höchststände bei 1,45 Euro. Und die Politiker schauen zu, weil sie am hohen Spritpreis kräftig mitverdienen...
Von Manfred Schumi und krone.at
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