Die Linzer Ermittler, Obduzenten und Studenten als Beobachter waren zunächst „über die Wahl dieses Tatwerkzeugs“ geschockt, „mit dem der Täter die unmittelbare Nähe mit seiner sterbenden Familie“ bewusst gesucht habe. Die Opfer dürften nach den ersten von jeweils 15 Hackenhieben bewusstlos geworden sein und kurz darauf an Hirnblutungen oder Hirnschwellungen verstorben sein.
Laut Obduktion wurde der Doppelmord im Elternhaus in Ansfelden am Dienstag um 13 Uhr verübt. „17.30 h“ hatte jedoch der Tatverdächtige als Tatzeit auf einen seiner drei mitleidheischenden Abschiedsbriefe gekritzelt. Einen richtete er noch im Nachhinein auch an seine „Liebe Barbara“, die neben ihrem Kind schon fast sechs Stunden tot in seiner Wiener Wohnung lag. Das dritte Schreiben hinterließ der Schwiegersohn nach einer zweiten sechsstündigen „Erholungspause“ am dritten Tatort am Linzer Binderlandweg um 19 Uhr.
Was Steinbauer in der Zwischenzeit gemacht hat, ist für die Linzer Kriminalisten noch ein Rätsel, weil sie von ihren Wiener Kollegen noch immer nicht das geheim gehaltene Geständnisprotokoll bekommen haben: Hat der karrieregeile Politikerberater auch die Schwester und den Bruder heimsuchen und erschlagen wollen, der ihm ebenfalls viel Geld für seine misslungenen Börsen-Spekulationen geliehen hatte? Waren sieben statt fünf Morde geplant?
Mit einwöchiger Verspätung wollen nun die Linzer Ermittler Akteneinsicht bekommen, um das Zeit-Wege-Diagramm des Verdächtigen überprüfen zu können. Bisher steht nur fest, dass der Magister sich nach seinen Blutbädern umgezogen hat und sauber gekleidet im Nachtclub „Napoleonhof“ aufgetaucht ist.
Foto: Stadtamt Ansfelden
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