Bis zu sechsmal am Tag (!) werden mittlerweile die Preise geändert. Wie die "Krone" in Erfahrung bringen konnte, ist das oft kein Zufall: Bei hoher Frequenz, also wenn viele Autos eine Tankstelle anfahren, werden bei manchen Anbietern die Preise erhöht. Wird wenig getankt (z. B. in der Nacht), geht man wieder runter. Die Differenz beträgt zwar nur bis zu 2 Cent, doch allein das macht pro Tankfüllung einen Euro aus, den die Benzinfirma extra kassiert.
Dagegen wehrlos sind jene Tankstellenpächter, denen die Verwendung dieses Computerprogramms (alle Anbieter haben das nicht) von den Zentralen vorgeschrieben wird. Das macht es den Autofahrerclubs schwer, die Preise zu beobachten bzw. "billigere" Tankstellen zu empfehlen, da in ein paar Stunden schon wieder alles anders sein könnte.
Hintergrund sind Programme der Ölfirmen zur "Preis-Optimierung", weil sie immer jammern (ja, Sie haben richtig gelesen!), dass sie an den Tankstellen so wenig verdienen würden. Dort braucht ihnen eigentlich gar kein Geld übrig zu bleiben, weil sie bei der Förderung von Öl schon reich genug werden: Die Produktionskosten für ein Barrel (159 Liter) liegen im Schnitt unter 20 Dollar, der Marktpreis bei rund 125 Dollar. Im Vorjahr betrugen die Gewinne der Ölmultis übrigens mehr als 400 Milliarden Dollar - und heuer wird es noch mehr sein.
Am Dienstag wurde wieder einmal ein neuer Rekord beim Dieselpreis aufgestellt. Dieser kostet im Österreich-Durchschnitt bereits 1,363 Euro (18,76 Schilling).
Manfred Schumi, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.