Gelsenalarm!
Eintrittsverbot für Gelsen & Co
Im jährlichen sommerlichen Kampf „Mensch gegen Insekten“ sind diese chemischen Vernichter ein meist wirksames Geschoss. Allerdings mit einigen Folgewirkungen. Denn nicht nur lästigem Getier kann mit diesen Mitteln Schaden zugefügt werden. Auch wir selbst, unsere Haustiere und Vögel, die überlebende Insekten fressen, bekommen meist einiges von der Giftladung ab. Allergische Reaktionen wie Hautrötungen, leichte Schwellungen etc. sind vor allem bei sensiblen Personen zu beobachten.
Knoblauch, Apfelessig und Co?
Also besser ohne chemische Mittel. Aber was dann? Häufig hört man als alternative „Bio-Mittel-Tipps“, dass das Essen von rohem Knoblauch oder das Einreiben des Körpers mit Apfelessig eine zuverlässig abwehrende Wirkung hat. Stimmt. Doch meist treibt es nur den Partner aus dem gemeinsamen Schlafzimmer. Die „Insekten-Vampire“ bleiben dagegen eher unbeeindruckt.
Einige immer wieder in Verbindung mit dem Insektenschutz angeführte ätherische Öle, wie z.B. Zitronengrasöl, Lavendelöl und Sandelholz, schützen tatsächlich, doch ist ihre Wirkung nur von relativ kurzer Dauer und sie müssen immer wieder aufgetragen werden. Auch hier kann es allergische Reaktionen geben.
Ein guter Tipp ist die „Lebendfalle“: Unter eine schwache Nachttischlampe stellt man eine Schüssel mit Wasser und einigen Tropfen Spülmittel. Das Spülmittel zerstört die Oberflächenspannung, was zum Ertrinken der Gelsen führt, die von der Feuchtigkeit angezogen werden.
Hausverbot für Gelsen
Der beste und unschädlichste Schutz ist aber nach wie vor jener, der Gelsen, Wespen und andere Plagegeister gar nicht erst in die Räume lässt. Seit Jahrhunderten in den verschiedensten Formen bewährt sind hier die klassischen „Fliegengitter“.
Gemeinhin bezeichnet man so jede Vorrichtung, die vor einem Fenster oder einer Tür angebracht wird, um das Eindringen von Insekten – wie etwa Gelsen – in einen Raum zu verhindern. Gefertigt wird ein solches Fliegengitter - ähnlich einem Moskitonetz – aus feinem Textilgewebe oder Drahtgittern mit einer Maschengröße von ungefähr einem Millimeter, um einerseits zuverlässig die Insekten auszusperren, andererseits aber noch genügend Licht durchzulassen.
Vom Klemm-Rollo bis zur Profilösung
Insektenschutzsysteme gibt es heute in vielen verschiedenen Varianten und Ausführungen. Insektenschutz-Klemmrollos lassen sich zum Beispiel problemlos zurechtschneiden und passend in die Laibung hängen – ohne Bohren und Schrauben. Darüber hinaus gibt es auch Insektenschutz-Vorhänge und Steckrahmen aus stabilen Alu-Profilen.
Besser, wenn auch teurer in der Anschaffung, sind bereits fertige Insektengitter-Systeme, die man auch als fertige Bausätze für die Selbstmontage kaufen kann. Es gibt Modelle, die einfach nur in das geöffnete Fenster gehängt werden – der Nachteil liegt auf der Hand: Nicht jeder will bei jedem Fensteröffnen und –schließen stets das Schutzgitter einhängen oder abhängen.
Zwar kostspieliger, aber im Alltag sehr viel angenehmer, sind daher die Systeme, die die Fenster- und Türenfunktionen nicht behindern. Die Montage solcher modernen Systeme soll auch bei weitem nicht so kompliziert sein, wie man sich das auf den ersten Blick denkt. Und wer heimwerkermäßig zwei linke Hände hat, kann noch immer Fachleute mit der Montage beauftragen. Kostet zwar wieder Geld, verlassen kann man sich jedoch dann auf eine lückenlose Abschirmung des Wohnraumes.
Relativ neu ist das so genannte „Klick-System“. Hier spannt man das Fliegengitter, egal ob bei Fenster oder Türen, über spezielle Kohlenstoff-Profile einfach ein, per Klick wird dann das Fliegenschutzgitter zuverlässig fixiert.
Selbst ist der Heimwerker
Wie in so vielen Bereichen tut sich der geübte Heimwerker auch beim Kampf gegen die Gelsen um sehr vieles leichter. Denn ein Insektenschutzgitter kann auch selbst verhältnismäßig einfach gebaut werden. Die notwendigen Materialien gibt es in jedem Baumarkt. Benötigt werden Holzleisten, die dann mit Winkelprofilen übers Eck befestigt werden, das Fliegengitter oder der Fliegendraht wird mit Polsternägeln fest daraufgenagelt und anschließend zum besseren Halt noch mit einem Klebeband befestigt. Voraussetzung ist allerdings eine exakte Messung, und wenn die gestimmt hat, findet auch das kleinste Insekt keinen Durchschlupf mehr.
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