Anschlag auf Konvoi

Serbische Polizei vereitelt Befreiung von “Legija”

Ausland
19.07.2008 16:25
Die serbische Polizei hat die Flucht eines ihrer bekanntesten Häftlinge aus dem Gefängnis vereitelt. Der in mehreren Fällen zur Höchststrafe von 40 Jahren Haft verurteilte Milorad „Legija“ Ulemek, sollte während einer Fahrt vom Gefängnis zu einem Gerichtsgebäude befreit werden. Zwei Millionen Euro hätte ein ehemaliger Miliz-Kollege von „Legija“, unter anderem Hauptorganisator des Attentates auf den früheren Premier Zoran Djindjic, für die Befreiung bezahlt.

Geplant war, dass eine Gruppe Männer, deren Anführer mit den Initialen „L.B.“ bezeichnet wird, die Wagenkolonne mit dem früheren Befehlshaber der Milosevic-Söldnereinheit „Rote Barette“ überfällt. Für die Befreiung von „Legija“ hätte sie zwei Millionen Euro kassieren sollen. 

Die serbische Polizei hatte aber schon vor einigen Monaten Kenntnis über den Fluchtplan erlangt und war vorbereitet. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden auf die höchste Stufe angehoben, die Zahl der Sonderpolizisten, die den Transport von "Legija" bewachten, erhöht. Auch die Fahrttoute wurde geändert. 

Ex-Milizoffizier wartete schon auf „Legija“
Der Fluchtplan dürfte von einem ehemaligen hohen Offizier der „Roten Barette“ ausgeklügelt worden sein, der laut der Zeitung „Vecernje novosti“ aus Montenegro nach Belgrad gekommen war und schon das Geld für die Befreiung des ehemaligen Befehlshabers der berüchtigten serbischen Milosevic-Eliteeinheit mit dabei hatte. Nach dem Scheitern des Fluchtplans soll er wieder nach Montenegro zurückgekehrt sein. Bei „L.B.“ soll es sich um einen ehemaligen Angehörigen der Milizen des vor acht Jahren ermordeten Belgrader Mafiabosses Zeljko „Arkan“ Raznatovic gehandelt haben. Die serbische Polizei konnte aber keinen der Verdächtigen verhaften.

Mehrfach Höchststrafe erhalten
„Legija“ wurde als Hauptorganisator des Attentates auf Djindjic vom März 2003 im Vorjahr zu 40 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Der ehemalige Angehörige der französischen Fremdenlegion wurde in den vergangenen Jahren auch wegen mehrerer anderer Mordanschläge zu hohen Haftstrafen verurteilt. Erst vor wenigen Wochen erhielt er für ein Attentat auf serbische Politiker erneut die Höchststrafe von 40 Jahren Haft. Mit ihm wurden neun weitere Attentäter verurteilt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt