Anschlag auf Konvoi
Serbische Polizei vereitelt Befreiung von “Legija”
Geplant war, dass eine Gruppe Männer, deren Anführer mit den Initialen „L.B.“ bezeichnet wird, die Wagenkolonne mit dem früheren Befehlshaber der Milosevic-Söldnereinheit „Rote Barette“ überfällt. Für die Befreiung von „Legija“ hätte sie zwei Millionen Euro kassieren sollen.
Die serbische Polizei hatte aber schon vor einigen Monaten Kenntnis über den Fluchtplan erlangt und war vorbereitet. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden auf die höchste Stufe angehoben, die Zahl der Sonderpolizisten, die den Transport von "Legija" bewachten, erhöht. Auch die Fahrttoute wurde geändert.
Ex-Milizoffizier wartete schon auf „Legija“
Der Fluchtplan dürfte von einem ehemaligen hohen Offizier der „Roten Barette“ ausgeklügelt worden sein, der laut der Zeitung „Vecernje novosti“ aus Montenegro nach Belgrad gekommen war und schon das Geld für die Befreiung des ehemaligen Befehlshabers der berüchtigten serbischen Milosevic-Eliteeinheit mit dabei hatte. Nach dem Scheitern des Fluchtplans soll er wieder nach Montenegro zurückgekehrt sein. Bei „L.B.“ soll es sich um einen ehemaligen Angehörigen der Milizen des vor acht Jahren ermordeten Belgrader Mafiabosses Zeljko „Arkan“ Raznatovic gehandelt haben. Die serbische Polizei konnte aber keinen der Verdächtigen verhaften.
Mehrfach Höchststrafe erhalten
„Legija“ wurde als Hauptorganisator des Attentates auf Djindjic vom März 2003 im Vorjahr zu 40 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Der ehemalige Angehörige der französischen Fremdenlegion wurde in den vergangenen Jahren auch wegen mehrerer anderer Mordanschläge zu hohen Haftstrafen verurteilt. Erst vor wenigen Wochen erhielt er für ein Attentat auf serbische Politiker erneut die Höchststrafe von 40 Jahren Haft. Mit ihm wurden neun weitere Attentäter verurteilt.
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