Keine Verbindung

Bei manchen Polizeieinsätzen herrscht Funkstille

Binnen 48 Stunden hat eine bewaffnete Räuberin zwei Wettlokale in Klagenfurt überfallen. Trotz Bildern aus der Überwachungskamera fehlt von der Täterin jede Spur. Unterdessen üben Ermittler Kritik, weil bei der Fahndung Streifenpolizisten außerhalb von Klagenfurt nicht verständigt worden seien. Das neue Funksystem in Klagenfurt ermögliche keinen Kontakt nach außen.

Extra für die EURO 2008 wurde in Klagenfurt das neue digitale Polizeifunksystem "BOS" installiert. Was während der Spiele funktionierte, sorgt jetzt hingegen für Ärger. Denn die Klagenfurter Polizisten können mit ihren Kollegen im restlichen Kärnten nicht mehr in Kontakt treten.

Künftig zwei Funkgeräte mitschleppen
"Im Einsatzfall kommts dabei oft zu Verzögerungen, wie auch bei der Fahndung nach der Wettcafé-Räuberin", so ein Klagenfurter Polizist: "Damit so etwas nicht mehr passiert, müssen wir künftig halt zwei Funkgeräte, ein digitales und ein analoges, mit uns herumschleppen." 

Viele Streifenwagen nicht umgerüstet
Der Kärntner Polizeichef Wolfgang Rauchegger verteidigt hingegen das digitale Funksystem und versteht die Aufregung unter den Polizisten nicht. "Die Funkgeräte in den Streifenwagen sind ohnehin noch nicht auf das digitale System umgerüstet. Außerdem soll das BOS-System bereits mit Jahresende flächendeckend von den Einsatzkräften in Kärnten eingesetzt werden", so Rauchegger.

Von Hannes Wallner/Kärntner Krone

Symbolbild