Das Werk "Grasgrond", das dem Kröller-Müller Museum im niederländischen Otterlo gehört, malte van Gogh 1887 in Paris. Vorangegangene Forschungsarbeiten hatten bereits die schwachen Konturen eines Kopfes hinter dem Gemälde erahnen lassen.
Computer errechnete Foto des Porträts
Um den Frauenkopf sichtbar zu machen, bestrahlten die Wissenschaftler die das Porträt bedeckende Fläche von 17,5 mal 17,5 Zentimetern zwei Tage lang mit einem intensiven und sehr feinen Röntgenstrahl. Die wieder abgegebene Strahlung der einzelnen Farbschichten - die sogenannte Fluoreszenzstrahlung - wurde gemessen und analysiert. Aus den so gewonnenen Informationen errechnete ein Computer dann anschließend ein "Farbfoto" des Porträts, das übermalt worden war.
Noch weitere verborgene Kunstwerke
Nach Angaben der internationalen Forschergruppe ist bekannt, dass Vincent van Gogh häufig seine älteren Werke übermalte. Experten gehen davon aus, dass sich unter etwa einem Drittel seiner Bilder noch ein weiteres Werk verbirgt. Die Rekonstruktion soll Kunsthistorikern helfen, die Entwicklung in van Goghs Werk besser zu verstehen. Die verwendete Technik sei auch für die Erforschung weiterer verborgener Bilder wegbereitend, teilte DESY mit.
Das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) ist ein mit öffentlichen Mitteln finanziertes nationales Forschungszentrum und gehört zur Helmholtz-Gemeinschaft. Schwerpunkt ist die Teilchenphysik. DESY baut und betreibt Teilchen-Beschleunigungsanlagen, die in Tunneln unter Hamburg verlaufen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.