20. Gründungstag

Al-Kaida-Vize ruft zur Unterstützung des Jihad auf

Ausland
11.08.2008 22:58
Aiman al-Zawahiri, die Nummer zwei der Terror-Organisation Al Kaida, hat zum ersten Mal in einer Video-Botschaft auf Englisch zum Heiligen Krieg aufgerufen. In dem vom pakistanischen Fernsehsender ARY verbreiteten Video hat der Stellvertreter von Osama bin Laden "zur Unterstützung des Jihad in Pakistan" aufgerufen, berichtete das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte IntelCenter aus den USA. Der NATO-Befehlshaber in Afghanistan, David McKiernan, sagte, es gebe Anzeichen, dass der pakistanische Geheimdienst die Taliban in Afghanistan unterstütze.

Laut IntelCenter sprach der gebürtige Ägypter Englisch, weil er die pakistanische Bevölkerung "direkt ansprechen" wollte, aber kein Urdu spricht. Er bezeichnete den pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf als "korrupt" und "geldgierig". Dieser arbeite für die USA und den Westen und habe Verbrechen gegen Muslime in aller Welt begangen.

Anfang des Monats waren Gerüchte aufgekommen, Zawahiri sei Ende Juli bei einem Raketenangriff im nordpakistanischen Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan getötet worden. Die pakistanische Armee, der US-Geheimdienst sowie die radikalislamischen Taliban in Pakistan dementierten jedoch umgehend. Zawahiri gilt als intellektueller Wegbereiter der Anschläge vom 11. September 2001 in den USA. Das FBI hat eine Belohnung von 25 Millionen Dollar (16,7 Millionen Euro) auf ihn ausgesetzt.

Er wisse nicht, "auf welchem hierarchischen Niveau" eine Zusammenarbeit zwischen pakistanischem Geheimdienst und Taliban stattfinde, sagte McKiernan der Nachrichtenagentur AFP. Sie gehe aber so weit, dass Kämpfern aus den Stammesgebieten in Pakistan der Zugang nach Afghanistan erleichtert werde. Im Vergleich zum letzten Jahr sei die Zahl der Kämpfer aus Usbekistan, Tschetschenien, arabischen Ländern, aber auch aus Europa in Afghanistan gewachsen.

Es gebe Anzeichen dafür, dass Aufständische die geplante Präsidentenwahl im nächsten Jahr stören wollten, sagte der US-General McKiernan weiter. Deswegen müssten die NATO-Truppen verstärkt werden. McKiernan befehligt die ISAF-Truppe mit 53.000 Soldaten seit Juni. Erst kürzlich hatten die USA ihren Verbündeten Pakistan aufgefordert, Kontakte zwischen Geheimdienstmitarbeitern und Al-Kaida-nahen Extremisten zu unterbinden.

Tote Zivilisten bei NATO-Luftangriff
Bei einem NATO-Luftangriff in Afghanistan wurden acht Zivilisten getötet. Wie die internationalen Truppen in Kabul mitteilten, erfolgte der Angriff am Sonntag in der zentralafghanischen Provinz Urusgan. Den Angaben zufolge führten Aufständische mehrere Angriffe gegen Soldaten der Koalitionstruppen, bevor sie elf Zivilisten als Geiseln nahmen und mit ihnen in ein Nachbardorf flüchteten. Die ausländischen Truppen hätten daraufhin Unterstützung aus der Luft angefordert; zum Zeitpunkt des Luftangriffs sei ihnen die Anwesenheit von Zivilisten nicht bekannt gewesen.

Bei Gefechten im pakistanischen Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan, das die Taliban als Rückzugsgebiet nutzen, wurden nach Angaben der pakistanischen Sicherheitskräfte am Montag 20 Aufständische getötet.

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