Die Partie begann mit jeder Menge Aufregung. Maierhofer (2.) setzte bereits kurz nach Anpfiff einen Kopfball knapp über das Tor, Boskovic machte es nur drei Minuten später besser und versenkte den Ball per Kopf nach einer Dober-Flanke in den Maschen. Danach entluden sich im ausverkauften Hanappi-Stadion die Emotionen.
Knallkörper gegen Koch
Ein aus dem Austria-Fansektor geworfener Knallkörper explodierte unmittelbar vor Rapid-Keeper Koch. Der Deutsche erlitt ein Gehörtrauma und einen Kreislaufzusammenbruch. Er musste vom Platz getragen werden und wurde sofort mit Infusionen behandelt. Die Partie war für sechs Minuten unterbrochen, der Abbruch hing in der Luft. Es dürfte Hofmann zu verdanken sein, dass die Partie weiterging. Der Rapid-Kapitän erklärte sich bereit weiterzuspielen. Koch wurde durch Hedl ersetzt. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff wurde laut Rapid-Manager Werner Kuhn ein Tatverdächtiger festgenommen. Bundesliga-Vorstand Georg Pangl erklärte, dass sich die möglichen Strafzahlungen im Rahmen von bis zu 50.000 Euro für den ausrichtenden Verein sowie bis zu 10.000 Euro für den Gastverein bewegen würden.
Austria in der ersten Hälfte zu passiv
Auch nach der unfreiwilligen Pause erwies sich die Pacult-Elf als klar feldüberlegen, während die violetten Gäste, die unmittelbar vor Anpfiff auf Verteidiger Schiemer (Wadenverhärtung) verzichten mussten, nur reagierten. Majstorovic (26.) rettete gerade noch vor Hoffer, nach einem Heber in den Strafraum setzte der Teamstürmer auch seine zweite große Chance (33.) nur knapp an Safar vorbei neben das Gehäuse. Der Austria-Torhüter zeigte sich auch bei Freistößen von Dober (39.) und Hofmann (44.) auf dem Posten.
In den Reihen der Violetten hing Diabang in der Luft, auch weil sich Bazina immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen ließ. Schon bald schickte Trainer Karl Daxbacher den zuletzt angeschlagenen Rubin Okotie zum Aufwärmen. Kurz vor dem Pausenpfiff fand die Austria praktisch aus dem Nichts doch noch eine Riesenchance auf den Ausgleich vor, einen Diabang-Schuss nach idealer Vorlage des Ex-Rapidlers Bazina drehte Hedl aber gerade noch zur Ecke.
Bak-Fehler sorgt für Vorentscheidung
Die schwache Vorstellung seiner Elf vor Augen schickte Daxbacher nach Seitenwechsel Okotie für den bei seinem Bundesliga-Comeback farblosen Kapitän Blanchard aufs Feld. Mit einer zweiten echten Spitze schienen die Violetten die Partie auch besser in den Griff zu bekommen. Diabang (48.) und Hattenberger (52.) scheiterten per Kopf, ehe ein schülerhafter Fehler von Abwehrchef Bak die Entscheidung für Rapid brachte. Der routinierte Pole ließ sich den Ball an der Seitenoutlinie von Hofmann abnehmen, dessen Vorlage verwertete der bereits im Cup als Dreifachtorschütze in Erscheinung getretene Boskovic allein vor Safar überlegt zum 2:0.
Die Austria ließ in der letzten halben Stunde jegliches Aufbäumen vermissen und handelte sich auch noch einen dritten Gegentreffer ein. Der eingewechselte Drazan (80.) ließ noch eine Möglichkeit ungenutzt, Hofmann machte es kurz darauf besser und stellte auf 3:0. Austria-Coach Daxbacher quittierte die Vorstellung seines Teams in seinem ersten Derby auf der Trainerbank mit Kopfschütteln. Für die Austria geht es aber bereits am Donnerstag in der UEFA-Cup-Quali gegen WIT Tiflis weiter.
Rapid jetzt Tabellenführer
Mit dem 3:0-Sieg zogen die Rapidler am bisherigen Spitzenreiter Sturm Graz vorbei. Die punktegleichen Steirer haben zwar dieselbe Tordifferenz, Rapid hat aber mehr Tore geschossen (18 zu 13 für Rapid). Der regierende Meister aus Hütteldorf schraubte die Derby-Bilanz auf 119 Rapid-Siege bei 63 Remis und 104 Austria-Erfolge hoch.
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