"Keystroke-Logger" werden bei beiden Browsern für die Vorschläge während des Eintippens eines Suchbegriffes in die Searchbox bzw. einer URL in die Adresszeile beim IE oder in die Omnibox bei Chrome benutzt. Bei Google heißt die Funktion "Google Suggest", bei Microsoft "Suggested Search". Beide funktionieren ungefähr gleich: Während der User tippt, werden die Zeichen an die Datenbank übermittelt und dort mit bestehenden Einträgen (besuchten Websites, Suchbegriffen, etc.) abgeglichen. Die Datensätze sind theoretisch auf den jeweiligen User bzw. IP-Adresse oder Browserkennung zurückverfolgbar. Dank eines speziellen Analyse-Algorithmus, kann der Browser aus den Daten Suchvorschläge bzw. Vorschläge für ähnliche Websites generieren. Die Daten, die Google bzw. Microsoft auf ihren Servern liegen haben, werden viele Monate - bei Google angeblich nur mehr neun, bei Microsoft sind es zumindest bei seiner Suchmaschine 18 Monate, Experten rechnen beim IE mit ebensovielen - gespeichert.
Bei Chrome wurde die Arbeitsweise von "Google Suggest" am Wochenende entdeckt. Ein lauter Aufschrei ging durch die Datenschützergemeinde. Am Montag beschwichtigte Google. Die Daten würden nach 24 Stunden anonymisiert. Welche Daten überhaupt aufgezeichnet werden, sagte Google aber nicht. Microsoft beruft sich unterdessen darauf, dass "Suggested Sites" nicht per default aktiviert ist - was so auch richtig ist. Bei der Installation wird der Benützer gefragt, ob er fortan vom Internet Explorer Vorschläge bei der Suche und für verwandte Sites haben möchte. Die Funktion kann auch im Nachinhein abgeschaltet werden. Microsoft präzisiert auch in der EULA, was aufgezeichnet wird: URLs, IP-Adresse und "Standardinformationen über den Computer" wie Betriebssystem, Spracheinstellungen, etc. Außerdem wird mitgeloggt, wann eine Website besucht wurde, von welcher Website aus man dort hingelangte und wie lange man auf der vorigen Website war. Die Daten auf den Microsoft-Servern dürften offenbar nicht anonymisiert sein, sehr wohl betont das Unternehmen, dass die Informationen nicht benützt würden, um den User zu identifizieren. Bei Google kann man davon ausgehen, dass mindestens genausoviel aufgezeichnet und mitgeloggt wird.
"Die Dinge, die man bei einer Websuche eintippt, können schon sehr viel über eine Person offenbaren. Aber Chromes OmniBox und Suggested Search zeichnen nicht nur Suchanfragen auf, sie schreiben auch alle URLs mit, die man eintippt!", warnt Alissa Cooper, Mitarbeiterin des amerikanischen "Center For Democracy and Technology" in der US-Zeitschrift "Computerworld".
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