"Sie sahen die Fotos nicht nur als Abbildung ihnen bekannter Artgenossen, sondern verknüpften Gesicht und Rückseite, indem sie gedanklich einen Zusammenhang mit dem ganzen Körper dieser Schimpansen herstellten", so Verhaltensforscher Frans de Waal.
In einem anderen Experiment testeten de Waal und seine Kollegin Jennifer Pokorny die Fähigkeit der Schimpansen, das Geschlecht anderer Schimpansen allein von Fotos dieser Tiere zu erkennen. Dazu zeigten sie den Tieren Bilder männlicher oder weiblicher Geschlechtsteile ihrer Artgenossen, die sie dann zuordnen sollten. Zur Wahl standen jeweils ein Männchen und ein Weibchen. Auch diesen Test schlossen die Schimpansen erfolgreich ab - jedoch wiederum nur, wenn es sich um ihnen bekannte Primaten handelte.
Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass Schimpansen das Geschlecht ihrer Artgenossen nicht nur aufgrund physischer Attribute erkennen. Sie nutzen zudem auch ihre Erfahrungen mit diesen Tieren, wie etwa den sozialen Status innerhalb der Gruppe.
Menschen würden auf eine ganz ähnliche Weise das Geschlecht anderer Personen erkennen, so de Waal. Experimente hätten gezeigt, dass Menschen Gesichter ebenfalls schneller als männlich oder weiblich identifizieren können, wenn diese ihnen bekannt sind.
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