Als Veranstaltungsort hatten die Liberalen das Wiener Palmenhaus gewählt, wo bereits ihr Wahlkampfauftakt stattfand. Im Vergleich zu damals war das Publikum diesmal allerdings merkbar kleiner. Der am Vortag zurückgetretene Bundessprecher Alexander Zach befand sich ebenfalls unter den Gästen.
Im Schatten des Zach-Rücktritts
Die Ereignisse rund um Zach - er hatte nach Lobbying-Vorwürfen für EADS und nach Berichten über Parteienfinanzierung im Auftrag Haselsteiners in Ungarn seinen Hut genommen - konnten trotz der demonstrativen Zuversicht weder der STRABAG-Chef noch Schmidt in ihren Reden aussparen. So bedankte sich Haselsteiner bei dem ehemaligen Bundessprecher, dessen Verhalten er als "vorbildlich" bezeichnete. Die Wähler würden diesen Schritt, den er mit Klarheit gesetzt habe, akzeptieren und verstehen, sagte er.
Schmidt verwies in ihrer Ansprache darauf, dass Zach bereits 2005 - also vor dem Einzug in den Nationalrat - aus seiner PR-Agentur ausgeschieden sei und somit Privates von Politischem klar getrennt habe. Die Ereignisse im Wahlkampf hätten sie lediglich darin bestärkt, dass man "dieser Unfairness" etwas entgegenhalten müsse.
Liberale Kritik an den Grünen
Scharfe Kritik übte die liberale Spitzenkandidatin an den Grünen. Deren Wahlkampfstrategie bezeichnete sie als rückwärtsgewandt, da man nicht bedacht habe, dass das LIF als dritte Kraft im Parlament über sieben Mandate verfügen würde und somit eine Dreier-Koalition inklusive Grünen ermöglichen würde.
Moderatorin und LIF-Kandidatin Karin Resetarits attackierte ihren ehemaligen Mitstreiter im Europäischen Parlament, Hans-Peter Martin. Dieser sei "der kosmische Dolch" und versuche, das Liberale Forum zu zerstören. Der zur Veranstaltung angekündigte Chef der Liberalen Fraktion im Europaparlament, Graham Watson, ist am Mittwochabend übrigens nicht ins Palmenhaus gekommen. Laut einem LIF-Sprecher aufgrund von Problemen mit seinem Flug.
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