Verantwortlich für die Misere ist das Stück "Tapha Niang" des westafrikanischen Musikers Toumani Diabaté, das neben Text in einem senegalesischen Dialekt auch zwei Zeilen auf Arabisch erhält, die dem Koran entstammen. Ein muslimischer Spieler wies Sony eigenen Angaben zufolge in einem Forum darauf hin.
"Wir Muslime empfinden die Vermischung von Musik mit Worten aus dem Heiligen Koran als zutiefst beleidigend", schrieb er. Wir hoffen, dass sie das Stück sofort durch einen Online-Patch aus dem Spiel entfernen werden und sicherstellen, dass künftige Lieferungen des Spiels es nicht mehr enthalten."
Sony reagierte umgehend. In Europa kommt das Spiel nun nicht wie geplant ab Donnerstag in den Handel, das Startdatum wird auf Anfang November verschoben. In den USA werden noch nicht verkaufte Exemplare offenbar zurückgerufen.
Möglicherweise hat man mit der Rückrufaktion aber auch ein bisschen überreagiert, meint "Spiegel Online". Gesungene Koranverse seien, ganz im Gegensatz zu dem, was der Forenposter schrieb, gar nichts prinzipiell Problematisches. In der arabischen Welt ist es beispielsweise gang und gäbe, gesungene Zeilen aus dem heiligen Buch als Handy-Klingelton zu verwenden, melodiöse Koran-Rezitationen laufen auch im Radio. Außerdem ist der aus Mali stammende Musiker Toumani Diabaté selbst gläubiger Muslim.
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