Südtirol-Wahl
SVP-Obmann zieht sich nach Schlappe zurück
Er werde sich nicht mehr als Obmann bewerben, sagte Pichler Rolle (im Bild links) nach der Sitzung vor Journalisten. Er wolle jetzt aber die Reformvorschläge zur Erneuerung der Partei ausarbeiten und begleiten. Ein geordneter Abgang solle ermöglicht werden, hieß es von Sitzungsteilnehmern.
Nicht angenommen wurde der Antrag von Landesparteisekretär Alexander Mittermaier, der sofort ausscheiden wollte. Auch er soll bis März 2009 im Amt bleiben. Der seit 2004 amtierende Mittermaier war bereits im Frühjahr unter Beschuss geraten. Dabei ging es um die Rückerstattung von Wahlkampfkosten durch Rom. Die SVP hatte damals zwei Millionen Euro verloren, weil Fristen übersehen worden waren.
Durnwalder designierter Landeshauptmann
Landeshauptmann Luis Durnwalder (im Bild rechts) hatte zuvor neuerlich die Übernahme der Funktion des Parteichefs ausgeschlossen. Auch eine interimsmäßige Lösung bis zu der Landesversammlung möglicherweise im Februar oder März sei unrealistisch. Dies wäre nicht durch das Parteistatut gedeckt, sagte Durnwalder. Dafür wären die Stellvertreter Pichler Rolles zuständig, sollte der Parteiobmann tatsächlich das Handtuch werfen.
Für Durnwalder verlief die Sitzung des Parteiausschusses planmäßig. Er wurde einstimmig für die Funktion des Landeshauptmannes designiert. Ab kommenden Montag will er Gespräche zur Bildung der neuen Landesregierung führen, in der trotz SVP-Absoluter Vertreter der italienischen Parteien zu berücksichtigen sind. Durnwalder führt eine SVP-Delegation an. Die Entscheidung über die Größe der Landesregierung und die SVP-Mitglieder fällt ein weiterer Parteiausschuss.
Nachfolger soll im Herbst 2009 gekürt werden
Die eigentliche Obmannwahl soll bei einer ordentlichen Landesversammlung im November 2009 stattfinden, kündigte Pichler Rolle am Abend an. Ab März werde seine Stellvertreterin Waltraud Kofler, Bürgermeisterin der Kleingemeinde Unsere Liebe Frau im Walde, die Amtsgeschäfte führen. Wer Pichler Rolle nachfolgen wird, war zunächst unklar. Sein heftigster Widersacher in der aktuellen Diskussion war Kammerabg. Karl Zeller, Obmann des Bezirkes Burggrafenamt.
SVP erstmals unter 50-Prozent-Marke
Bei der Landtagswahl hatte die SVP zwar ihre absolute Stimmenmehrheit verloren und war mit 48,1 Prozent zum ersten Mal in ihrer Geschichte unter die 50 Prozent-Marke gerutscht. Durch ein Reststimmenmandat behielt sie aber 18 Mandate im 35-köpfigen Landtag und damit die absolute Mehrheit bei den Sitzen.
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