Von der Agentur der beiden Satiriker hieß es am Dienstag wortwörtlich: "Da in den letzten Tagen der für den 11. Dezember 2008 geplante Auftritt 'Die Deutsche Kochschau' [...] in der Universität Klagenfurt zu sehr aggressiv geführten öffentlichen Diskussionen geführt hat, wird dieser Auftritt abgesagt. Angesichts der aktuellen Umstände halten wir zum jetzigen Zeitpunkt eine Durchführung der Veranstaltung für nicht verantwortungsvoll. Ein Ersatztermin ist vorgesehen."
Organisator bedroht - Radmuttern gelockert!
Ausgelöst wurde die Debatte um die Veranstaltung durch die "Willkommen Österreich"-Folge am 23. Oktober 2008 im ORF. "Dieser Beitrag war als medienkritische und satirische Auseinandersetzung mit der Berichterstattung im Rahmen des Ablebens von Jörg Haider gedacht", heißt es in der Mitteilung. Und weiter: "Jetzt wurden die beiden Künstler selbst Teil einer medialen Vereinnahmung, in deren Umfeld nicht nur die Künstler selbst, sondern auch dritte Personen bedroht wurden. Da sich die Aufmerksamkeit beim geplanten Auftritt in Kärnten auf das Programm 'Die Deutsche Kochschau' beziehen sollte und nicht auf etwaige mediale Resonanzen in Bezug auf die genannte 'Willkommen Österreich'-Sequenz, halten es alle Beteiligte für sinnvoller, einen Auftrittszeitpunkt zu wählen, der diese inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Programm erlaubt."
Mit "dritte Personen" ist der Organisator des Auftritts in der Klagenfurter Uni gemeint. Der Eventmanager soll am Wochenende beinahe Opfer eines Anschlags geworden sein. Nachdem er wüst bedroht wurde - auch Stermann und Grissemann wurde über Drohbotschaften angekündigt, sie würden Kärnten "im Holzsarg" verlassen - soll jemand die Radmuttern an seinen Autoreifen gelockert haben. Der Kärntner bemerkte aber schon nach kurzer Fahrt, das etwas nicht stimmt, und entdeckte die Sabotage.
Dörfler: "Vielleicht hat er gerade Winterreifen gewechselt"
Der Kärntner BZÖ-Landeshauptmann Gerhard Dörfler, beharrte bis zuletzt auf seinem Nein zu dem Auftritt in Klagenfurt. "Ich sage Nein dazu, dass sie Jörg Haider durch den Kakao ziehen", sagte er noch am Dienstag in Klagenfurt. Der Landeshauptmann sprach sich jedoch auch gegen jede Form der Eskalation aus. "Ich lehne jede Aktion jenseits des schriftlichen Protestes ab", erklärte Dörfler. Zu dem möglichen Anschlag auf den Eventmanager bemerkte der BZÖ-Politiker: "Vielleicht hat er gerade Winterreifen gewechselt."
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