Sehr große Worte

“Amerika hat blau gewählt”, BZÖ als “Change”

Österreich
05.11.2008 15:00
Auch wenn Barack Obama vielleicht nur den offiziellen Brief von Bundespräsident Fischer durchlesen wird, so hat er am Mittwoch doch von so ziemlich allen Parteichefs und Regierungsmitgliedern aus Österreich Glückwünsche bekommen - siehe krone.at-Zusammenfassung über die Reaktionen in der Infobox. Zwei Austro-Gratulationen tanzen dabei etwas aus der Reihe und überspannen die Brücke, die man von den USA nach Österreich ziehen kann: So meinte FPÖ-Chef Heinz-Christan Strache in einer Presseaussendung, Amerika habe "blau gewählt". BZÖ-Obmann Stefan Petzner verglich Obama indirekt mit dem verstorbenen Jörg Haider, denn auch in Österreich hätten die Menschen bei der Nationalratswahl mit dem BZÖ "'Change' gewählt".

Petzner gratuliere dem neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika herzlich zu seinem überragenden Erfolg, hieß es in einer Aussendung des BZÖ am Mittwoch. "Die Amerikaner haben den Wechsel, aber auch die Hoffnung auf eine bessere und gerechtere Welt gewählt. Obama ist angetreten, um gleiche Chancen für alle zu schaffen, und steht für eine gerechte Verteilung des Wohlstandes. Ich wünsche Obama, dass er alle Hoffnungen erfüllen kann. Aber das wird schwierig, denn die Wähler erwarten, dass von heute auf morgen alles anders wird", sagte Petzner.

Petzner - ehemals selbst Wahlkampfmanager der Orangen - gratulierte auch dem Kampagnenteam Obamas, denn "der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf war zwar der teuerste aller Zeiten, aber auch der beste". Als Wahlkampfleiter des BZÖ habe er sich stark an der Kampagne Obamas orientiert. "Auch beim BZÖ haben die Worte Hoffnung und Wechsel eine große Rolle gespielt. Die Menschen wollen auch in Österreich 'Change', nämlich einen neuen Stil in der Politik, eine neue Regierung und neue Gesichter mit glaubwürdigen Botschaften, die ihnen die Hoffnung auf ein besseres Leben geben", so Petzner.

Strache: "Amerika hat blau gewählt"

Eine rein farbliche Parallele zwischen der FPÖ und dem demokratischen Wahlsieger bei der US-Präsidentenwahl wollte der blaue Parteichef Heinz-Christian Strache am Mittwoch mit seiner Gratulation ziehen. Die Herausforderung komme bekanntlich aus dem blauen Eck und "Amerika hat blau gewählt", sagte Strache bei einer Pressekonferenz. Politisch erwartet er sich durch Obama einen "freundlicheren Ton" zwischen den USA und der Welt. Ein besserer Ton alleine werde aber nicht reichen. Er hoffe, dass die USA von ihrer Rolle als "Weltpolizei" abrücken und Europa, Russland und China als gleichberechtigte Partner anerkennen. Die Wahl Obamas sei auch eine Absage an den Neoliberalismus, so Strache, der sich erfreut zeigte, dass ein "junger und dynamischer Politiker" die Chance bekommen habe. Man müsse aber erst schauen, ob der neue US-Präsident den Aufgaben gerecht werde.
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