"Die Übereinkunft mit MGM wird sowohl Spielfilme in voller Länger als auch Serien und Ausschnitte aus beliebten Produktionen umfassen", erläutert Henning Dorstewitz, Pressesprecher für YouTube bei Google Deutschland. Gezeigt werde vor allem Archivmaterial. "Es wird sich aber nicht nur um alte Klassiker handeln, auch neuere Filme werden dabei sein", so Dorstewitz. Als erstes sollen Episoden der in den USA sehr beliebten Serie "American Gladiators" gezeigt werden. Desweiteren sollen Clips von Actionfilmen wie "Rocky" oder auch ganze Filme wie "McQuade, der Wolf" oder "Bulletproof Monk - Der kugelsichere Mönch" zu sehen sein. Allerdings werde das Angebot zunächst nur in den USA verfügbar sein.
Die Finanzierung des neuen Projekts wird über Werbeeinnahmen erfolgen, die zwischen Google und den Kooperationspartnern aufgeteilt werden. Mit dem US-Sender CBS hatte YouTube im Oktober bereits eine ähnliche Zusammenarbeit vereinbart. Darüber hinaus gibt es im sogenannten "Screening Room" auf YouTube schon seit Juni Filme in voller Länge zu sehen. Allerdings ist das Angebot dort noch etwas begrenzt.
Trendwende in der angespannten Beziehung zu Hollywood
Die Partnerschaft mit MGM kann für Google grundsätzlich eine Trendwende in der angespannten Beziehung zu Hollywood bedeuten. Bisher lagen sich Filmstudios und der IT-Konzern häufig aufgrund von Urheberrechtsfragen in den Haaren. Immer wieder wurden und werden geschützte Inhalte von Nutzern auf YouTube gepostet. Zwar hat die Plattform mittlerweile ein Programm eingeführt, wonach gemeldete Videos, die offenbar das Copyright verletzen, wieder entfernt werden. Die Unterhaltungsindustrie zeigte sich mit dieser Lösung aber auch nicht sonderlich zufrieden.
Wie die Vereinbarungen zwischen Google und MGM nun konkret aussehen, wurde bisher nicht bekannt. Üblicherweise erhalten Kooperationspartner von YouTube einen Anteil von 70 Prozent an den Werbeeinnahmen. Dass sich weitere Filmstudios für das geplante Spielfilmprojekt begeistern lassen, scheint demnach wahrscheinlich. Ein kleines Hindernis könnte allerdings Googles Festlegung auf ein bestimmtes Werbeformat sein, wie informierte Kreise berichten. Zwar ist bisher nicht klar, auf welche Weise die Werbung gezeigt werden soll, einige Studios fürchten aber schon jetzt, dass die Nutzer die Spots nicht soweit akzeptieren werden, dass die Ausstrahlung dadurch profitabel wird. (pte)
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