Man muss nicht in die Zukunft sehen können, um zu ahnen, welchen Weg das gelbe Unternehmen in den nächsten Jahren einschlagen möchte. Weg mit den teuren Filialen, her mit den billigen Postpartnern. Da können die Kunden beim Imker, Greißler und Apotheker ihre Briefe aufgeben, nebenbei gleich Wurstaufstrich, Honig und Kopfschmerztabletten kaufen. Letztere wird man auf der Suche nach einer offenen, regulären Postfiliale bald auch brauchen.
Denn die neueste Meldung, dass bis zu 1000 Filialen für immer ihre Pforten schließen könnten, treibt den Mitarbeitern den Angstschweiß ins Gesicht. "Tausende Arbeitsplätze wären gefährdet", ist Martin Palensky von der Post-Gewerkschaft empört.
Treffen wird es die kleinen Filialen auf dem Land. Wo der Postler hinter dem Schalter die Kunden noch persönlich kennt und sich mit einem Lächeln ins Wochenende verabschiedet. Gesucht wird schon bald eine Armee an Postpartnern. Eine nette Idee: Pakete aufgeben und gleichzeitig Lotto spielen, ein Glas Wein trinken oder Turnschuhe umtauschen. "Nur leider ist das System meiner Meinung nach gescheitert", ärgert sich Palensky. Auch ein Rundruf der "Krone" bei den bisher bestehenden Partnern (210 gibt es) bestätigt: Nicht alle freuen sich über die Post als Chef im eigenen Unternehmen. Sogar von "Knebelverträgen" wird gesprochen.
Partner viel billiger als Zweigstellen
Klar ist: das Postpartner-Gehalt von 500 bis 2000 Euro kommt das Unternehmen billiger als die Erhaltung einer Filiale (Pacht, Mitarbeiter, Infrastruktur). Mehr als 1000 - exakt 1038 - Zweigstellen haben in den vergangenen Jahren seit 2000 bereits geschlossen. Die komplette Liste findest du in der Infobox!
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