Charmeoffensive

Fischer wirbt für Österreichs Wirtschaft

Österreich
11.11.2008 11:14
Österreichische Charmeoffensive rund um den Staatsbesuch in Jordanien. Das haschemitische Königreich liegt im Zentrun der Nahost-Region und entwickelt sich immer mehr zur wirtschaftlichen Drehscheibe. Und Österreich will von Beginn an mit dabei sein. Nicht zuletzt mit einem Prestigeprojekt: dem Bau des "Darat-King-Abdullah-Opernhauses" in Amman. Das österreichische Architekturbüro Delugan und Meissl hat an einer internationalen Ausschreibung teilgenommen und ex aequo mit der renommierten arabischen Architektin Zaha Hadid den ersten Platz belegt, doch schlussendlich kann nur einer den Zuschlag bekommen. Und so setzt sich Heinz Fischer (im Bild mit Premierminister Dhahabi) persönlich für die österreichischen Architekten ein.

Der König zeigte sich sehr angetan von den österreichischen Entwürfen. Doch die letzte Entscheidung liegt bei Omar Maani, dem Bürgermeister von Amman - einem Österreich-Freund, der alljährlich zum Skifahren nach Kitzbühel kommt.

Bereits mehrere Projekte geplant
Doch Österreich hat auch auf ganz anderen Gebieten Erfolge in Jordanien zu verbuchen. Drei Beispiele, die für viele stehen:

  • Am Stadtrand von Amman steht eine österreichisch-jordanische Großbäckerei, die 17 Länder der Region mit einer Brotspezialität beliefert - Kornspitz für den Nahen Osten. 
  • Die Fachhochschule Krems wiederum wird in Jordanien eine Schule errichten, in der sie das weltweit anerkannte österreichische Tourismus-Knowhow weitergeben wird. 
  • Österreichische Justizexperten wurden von König Abdullah eingeladen, jordanische Gefängnisse auf die europäischen Standards zu bringen. Ein für die Region höchst bemerkenswertes Projekt, wie Justizministerin Maria Berger, die den Bundespräsidenten begleitet, zu Recht bemerkte.

"Investition in die Zukunft"
"Unser Engagement in dieser Region ist eine Investition in die Zukunft", betont Wirtschaftskammer-Präsident Leitl in Amman. So wie Österreich sich auch in Osteuropa engagiert hat, als es dort noch keine wirtschaftliche Zukunft zu geben schien. "Der gesamte Nahe Osten", so Leitl, "ist ein Markt vor unserer Haustür." Und die ausländischen Direktinvestitionen in Jordanien sind in den vergangenen Jahren um unglaubliche 1500 Prozent gestiegen.

Für Österreich besonders interessant ist in diesem Zusammenhang Jordaniens großes Interesse an unserem Knowhow im Bereich nachhaltiger Energiewirtschaft, ist das Königreich doch eines der wasserärmsten Länder der Welt.

Fischer im Rolls-Royce zum Staatsbankett
Wie hoch die jordanische Wertschätzung für Österreich ist, zeigte sich an einer königlichen Geste anlässlich des Staatsbanketts: Kurz vor der Abfahrt zum Palast meldete ein jordanischer Offizier dem Bundespräsidenten: "König Abdullah II. gibt sich die Ehre, Sie und Ihre Gattin im Rolls-Royce seines verstorbenen Vaters abholen zu lassen", der bekanntlich ein enger Freund Kreiskys war... 

Den Bundespräsidenten begleitet "Krone"-Redakteur Christian Hauenstein.

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