Auffällig viele skandinavische Filme haben die Organisatoren Franz Grafl, Martina Lassacher, Elisabeth Lichtkoppler und Michael Roth wieder ins Programm genommen - was nicht ohne Grund ist, wie Roth schildert: In Dänemark müssen laut Fördergesetzen ein Viertel der jährlichen Produktion Kinderfilme sein, die noch dazu ähnlich aufwändig produziert sein müssen wie Filme für Erwachsene. Auch zwei kanadische und zwei mexikanische Produktionen sollen Kinder diesmal mit spannenden, bewegenden und fantasiereichen Geschichten schon früh Freude am Kino vermitteln.
Kinderjury vergibt UNICEF-Preis
Insgesamt werden elf Wettbewerbs-, vier Retrospektiven-Filme und vier Sonderprogramme gezeigt. Die Streifen stammen aus insgesamt zehn Ländern. In der Retrospektive wird je ein Lieblingsfilm der Organisatoren aus den vergangenen neunzehn Jahren präsentiert. Eine Kinderjury wird auch heuer den besten Film des Festivals mit dem UNICEF-Preis auszeichnen, alle Besucher können zudem mit ihren Eintrittskarten einen Favoriten küren.
Verliehen werden die Preise am Sonntag, dem 23. November, um 15 Uhr im Cinemagic. Zwischendurch kommt auch die Theorie nicht zu kurz: "Wie funktioniert Film?", fragen Anna Hofmann und Martina Lassacher am Mittwoch (19.11.) in ihrem Vortrag, der den Kindern das Phänomen Film näher bringen soll. Zudem gibt es am Samstag (22.11.) einen theaterpädagogischen Workshop zum Film "Rot wie der Himmel".
Alle Infos zum Festival unter www.kinderfilmfestival.at (siehe Infobox).
"Nicht überfordern, aber fordern"
In den zwei Jahrzehnten der Festival-Geschichte kamen bisher 100.000 Besucher zu mehr als 250 gezeigten Filmen aus 50 Ländern. Die Macher haben versucht, ihr Publikum "nicht zu überfordern, aber zu fordern", so Roth. "Wir haben den Kindern oft einiges zugemutet, aber unser Publikum ist immer mitgegangen". Heuer gibt es eine besondere Premiere: Anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte gibt es erstmals eine Abendvorstellung ("Teos Reise") für Erwachsene und ältere Kinder.
Kinderkultur immer noch "weniger wertvoll"
Das Grundbudget des Festivals beträgt 75.000 Euro - ein "Bruchteil" von vergleichbaren Erwachsenenfilmfestivals, so die Veranstalter. Kinderkultur werde von den Fördergebern immer noch als weniger wertvoll eingestuft, sei aber "die Voraussetzung" für Erwachsenenkultur.
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