Keine Einzelfälle

Pro Monat rund 700 Beschwerden über Ärzte

Oberösterreich
17.11.2008 08:31
Das tödliche Spitals-Drama um die 67-jährige Josefa Huber aus Pöndorf wird von Medizinern als tragischer Einzelfall gewertet. Bei der fünffachen Mutter war nach einem Kreuzstich, wie berichtet, eine Infektion ausgebrochen, die sie nicht überlebte.

Doch in Oberösterreich beschweren sich pro Monat etwa 700 Patienten über Ärzte. Im Vorjahr wurden 1,82 Millionen Euro Schadenersatz bezahlt.

Entschädigung in jedem dritten Fall
Von den mehr als 8.400 Anrufen bei der Patientenanwaltschaft musste 535 Fällen genau nachgegangen werden. Jeder dritte unzufriedene Patient bekam entweder über die Versicherung oder Schiedstellen Recht und im Durchschnitt 9.891 Euro Schadenersatz zugesprochen. Aber bei uns gibt's keine amerikanischen Verhältnisse. So wurden für zwei Kinder, die nach Operationen oder Geburtskomplikationen lebenslang behindert bleiben, jeweils nur 70.000 Euro ausbezahlt.

In den letzten fünf Jahren hat sich der ausbezahlte Schadenersatz zwar mehr als verdoppelt, obwohl sich die Zahl der Fälle nur um neun Prozent erhöht hat.

Von Markus Schütz, Oö. Krone

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