"Marihuana-Fabrik"

Pärchen züchtete und “expandierte” 16 Jahre lang

Steiermark
22.11.2008 19:33
Mehr als eineinhalb Jahrzehnte lang hat sich ein Pärchen aus Graz seinen Lebensunterhalt mit groß angelegtem Marihuanaanbau und dessen Verkauf finanziert. Bei der Festnahme der beiden konnten insgesamt 36 Kilogramm "Gras" (Foto) im Straßenverkaufswert von rund 360.000 Euro, sowie Sparbücher und Wertpapiere im Gesamtwert von 234.000 Euro - vermutlich aus den Erlösen stammend - sichergestellt werden.

Der 47-jährige Frühpensionist und seine 45-jährige Lebensgefährtin züchteten seit 1992 in ihrer 54 Quadratmeter großen Wohnung Hanfpflanzen. "Eine kleine 'Marihuana-Fabrik'", wie der ermittelnde Beamte schilderte. Als der Platz zu klein wurde, bauten die beiden ihr Suchtgift auf Waldlichtungen und Maisfeldern in der Umgebung der Landeshauptstadt an. Nach den ersten zehn Jahren konnten die beiden ihre Produktion auf drei Ernten pro Jahr steigern. So dürften sie über die Jahre hinweg insgesamt rund 114 Kilogramm Marihuana eingebracht haben.

Landwirt erstattete Anzeige
Nachdem ein Landwirt angezeigt hatte, dass auf seinen Feldern "etwas wächst, was er nicht angebaut hatte", stieß die Polizei nach umfangreichen Ermittlungen auf das Pärchen. Insgesamt wurden sieben Landwirte in Steindorf, Zwaring-Pöls (beide Bezirk Graz-Umgebung) und Weitendorf (Bezirk Leibnitz) ausgeforscht, auf deren Grund auf Flächen von jeweils etwa 30 Quadratmetern, "getarnt" Pflanzen der Gattung Cannabis sativa wuchsen. Die Observierung der Felder führte schließlich zur Ausforschung des Paares, das in seiner Wohnung festgenommen wurde.

31 Kilo Suchtgift sichergestellt
Während auf den diversen Feldern rund 31 Kilogramm Suchtgift sichergestellt wurden, fanden die Beamten in der Wohnung der Grazer weitere fünf Kilogramm. Bargeld, Sparbücher, Wertpapiere und Goldmünzen im Gesamtwert von mehr als 234.000 Euro nahmen die Polizisten ebenfalls zur Beweissicherung mit.

Bilder von der Sicherstellung des Suchtgifts findest du in der Infobox!

Bei den Einvernahmen gaben die beiden Verdächtigen an, selbst süchtig zu sein. Der 47-Jährige ist seit acht Jahren in Frühpension und habe sich seither ausschließlich der Produktion von Rauschmitteln gewidmet. Seine Lebensgefährtin habe ihn dabei unterstützt. Den Großteil des geernteten Marihuanas hätten die beiden verkauft. Bisher konnten sieben Abnehmer ausgeforscht werden, so die Polizei.

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