Das elektrische Erkennungssignal trägt dazu bei, den Genaustausch zwischen äußerlich kaum unterscheidbaren Spezies in ein und demselben Flussbecken im Kongobecken einzuschränken. Die Fische der Spezies Campylomormyrus rhynchophorus, die von Aquarianern auch als Elefantenfisch bezeichnet werden, gehören zu den schwach elektrischen Fischen. Mit einem eigenen Stromorgan können die Tiere ein schwaches elektrisches Feld in der Größenordnung von einem bis zwei Volt erzeugen.
Stromfeld hilft bei Beutezügen
Mit Hilfe von Störungen in diesem Stromfeld können die Tiere Beutetiere aufspüren. "Wir haben entdeckt, dass die Stromentladungen bei den verschiedenen Fisch-Spezies unterschiedlich lang sind und sie sich allein dadurch schon deutlich voneinander unterscheiden", so Tiedemann. Das Frappante daran sei, dass die näher miteinander verwandten Arten sich ganz besonders stark voneinander unterscheiden, erklärt der Forscher.
Im Aquarien-Versuch bestätigte sich die Vermutung der Forscher schließlich: Bei der Konfrontation verschiedenen männlicher Fischarten in einem Becken mit einem Weibchen, hielt sich das Weibchen bevorzugt in der Nähe des Männchens der eigenen Art auf - und das, obwohl die Tiere durch feine Gitternetze voneinander getrennt waren. Eine Testwiederholung mit künstlichen Stromquellen bestätigte die Vermutung der Wissenschaftler.
"Die einzelnen Spezies der Elefantenfische können sich wahrscheinlich nicht miteinander paaren", erklärt Tiedemann, "Obwohl die Fische neben einander im Fluss leben, sich also den gleichen Lebensraum miteinander teilen, haben sie sich genetisch völlig anders entwickelt", so der Evolutionsbiologe. (pte)
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