Jeder Vierte geht
BayernLB wird bis 2013 rund 5.600 Jobs streichen
In der Kernbank sollen 1.000 Stellen wegfallen, davon 200 im Ausland. In der Kernbank in Deutschland beschäftigt die zweitgrößte Landesbank rund 5.000 Mitarbeiter. Der BayernLB gehörgen noch die drittgrößte ungarische Bank MKB, Institute in Luxemburg und der Schweiz sowie die Saarländische Landesbank und die Direktbank DKB mit Sitz in Berlin. Ziel sei, den Stellenabbau möglichst sozialverträglich zu gestalten. Insgesamt solle das Unternehmen deutlich effizienter werden. Dafür solle der Verwaltungsaufwand in den kommenden fünf Jahren um 670 Millionen Euro reduziert werden.
Die vom Verwaltungsrat abgesegnete Neustrukturierung sieht eine deutliche Reduzierung der internationalen Aktivitäten vor. Aus Asien will sich die BayernLB komplett zurückziehen, die Stützpunkte in Hongkong, Shanghai und die Repräsentanzen in Peking, Tokio und Bombay werden aufgegeben. In Europa will die BayernLB den Stützpunkt in Mailand schließen. Die Auslandsstützpunkte in New York und London sollten "deutlich" verkleinert werden. Die Online-Tochter DKB will die BayernLB aber ausbauen.
"Restrukturierungsprogramm" für die Hypo
Größte Auslandstochter der BayernLB ist die in Südosteuropa von Kärnten aus tätige Hypo Group Alpe Adria mit rund 8.000 Beschäftigten, an der die Bayern 57,31 Prozent halten; 26,45 Prozent an der sechstgrößten österreichischen Bank gehören der Grazer Wechselseitigen (GraWe), 0,18 Prozent gehören Hypo-Chef Tilo Berlin über eine Gesellschaft in Luxemburg. Den Rest hält die Kärntner Landesholding. Wie viele Stellen hier wegfallen sollen, ist noch unklar. Das Tochterunternehmen solle einem "Restrukturierungsprogramm" unterzogen werden, hieß es am Montag lediglich. Dem Geschäft in Osteuropa messe die BayernLB aber weiter eine wichtige Bedeutung zu. Die Hypo ist derzeit im Begriff 1,3 Milliarden Euro aus dem österreichischen Bankenpaket zu bekommen, auch vom Sanierungspaket der Bayern LB, die 30 Milliarden in Bayern erhält, sollten 700 Mio. nach Kärnten gehen.
30 Milliarden Staatsgelder für BayernLB
Die bayerische Landesregierung, die wegen der dramatisch zugespitzten Krise des Instituts, die Mehrheit an der BayernLB übernehmen wird, hatte am Wochenende bereits einen harten Sanierungskurs angekündigt. Die BayernLB muss unter anderem ihr Auslandsgeschäft massiv einschränken und Personal abbauen. Der Freistaat plant ein Rettungspaket im Volumen von 30 Mrd. Euro, an dem sich auch der Bund beteiligen soll. Wegen neuer Finanzmarktverluste und steigender Kreditrisiken braucht die BayernLB bis März 10 Mrd. Euro frisches Kapital. Der Freistaat will diese Summe über neue Schulden entweder komplett allein aufbringen oder 3 Mrd. Euro aus dem Sonderfonds des Bundes in Anspruch nehmen. Mit weiteren 20 Mrd. Euro sollen Bund und Land für Interbanken-Kredite und den Ausfall fauler ABS-Wertpapiere geradestehen. Die Sparkassen, bisher noch zur Hälfte Miteigentümer der Landesbank, beteiligen sich nicht an der Rettungsaktion und überlassen dem Freistaat die Mehrheit.
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