Rivalität war bisweilen kein Spaß
Das Stadtderby war über Jahrzehnte das Ereignis für fußballbegeisterte Steirer. Hartgesottene Fans hassten das Derby, die Angst vor der Niederlage, dem Verlust des Gesichts war größer als die Freude am Spiel. Schon Tage vor dem Match beherrschte das Derby Pausengespräche in Schule und Arbeit, veranlasste Fans zu kuriosen Wetten. Äquidistanz war ausschließlich etwas für Schiris und Ignoranten. Und die Rivalität war bisweilen kein Spaß: Spieler, die es wagten, den Klub zu wechseln, mussten das oft erfahren. GAK-Ex-Goalie Savo Ekmecic reduziert die Faszination Derby auf eine Formel: "Mir ist eine Niederlage gegen Sturm lieber gewesen als ein Sieg gegen die Admira."
Fans, Spieler, Trainer, Funktionäre: Ans Derby knüpft jeder persönliche Erfahrungen. Neben einer Chronik bietet das Buch "Geliebter Feind" viele Erinnerungen - aufbereitet in Interviews (die im Film gekürzt werden mussten) von sicher nicht neutralen Beobachtern und Aktiven. Markus Mörth: "Das Thema erzählt viel von der Stadt und der Mentalität seiner Bewohner."
Der Statstik-Teil ist leider dürftig ausgefallen, hier darf in der zweiten Auflage nachgebessert werden.
Wolfgang Kühnelt und Markus Mörth, "Geliebter Feind", Verlag Leykam. Die Film-Premiere ist am 6. Dezember im Grazer Rechbauerkino.
von Martin Gasser, "Steirerkrone"
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