Vor Pub ermordet
22 Jahre Haft nach Todesschuss auf Elfjährigen
Die Jury verurteilte auch sechs Komplizen des Schützen, weil sie unter anderem die Fahndung der Polizei behindert hatten. Nach viertägigen Beratungen waren die zwölf Geschworenen zu einem einstimmigen Schuldspruch gekommen. Als das Urteil im Gerichtssaal verkündet wurde, brach die Mutter des Opfers in Tränen aus. "Zum Schluss ist für Rhys noch Gerechtigkeit geschehen", sagte der Vater später. Der Mord hatte international Schlagzeilen gemacht und ganz Großbritannien schockiert.
"Selbstsüchtige und hohlköpfige Kriminelle"
Der Richter nannte den Täter und die Gang-Mitglieder "selbstsüchtige und hohlköpfige Kriminelle", die Ruhm in einer Bande suchten. "Rhys Jones starb an deiner Brutalität und weil du ein Feigling bist", sagte er mit Blick auf den Schützen. Dieser war ein führendes Mitglied einer Jugendbande, die Anrainer terrorisiert und sich eine blutige Fehde mit einer anderen Gang geliefert hatte. Als er davon erfahren hatte, dass sich Mitglieder der rivalisierenden Bande in der Nähe eines Pubs aufhielten, fuhr er mit seinem Fahrrad dorthin und gab drei Schüsse ab. Die zweite Kugel traf den unbeteiligten Elfjährigen. "Dieses Verbrechen kam von einem dummen, brutalen Bandenkampf in diesem Teil von Liverpool", sagte der Richter.
Innenministerin Jacqui Smith zeigte sich mit dem Urteil zufrieden. "Das war ein tragischer Fall, der die ganze Nation schockierte. Ich hoffe, dass das Urteil seinen Eltern, seiner Familie und Freunden ein wenig Frieden bringt." Der Fall hatte die Polizei monatelang beschäftigt - auch weil viele Nachbarn aus Angst vor dem Bandenkrieg nicht aussagen wollten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.