Keine neue Spur

Polizei befragte erneut alle Nachbarn Mannichls

Ausland
28.12.2008 16:20
Mehr als zwei Wochen nach dem Attentat auf den Passauer Polizeidirektor Alois Mannichl tappt die Sonderkommission weiter im Dunkeln. Ergebnislos wurden am Wochenende in Mannichls Wohnort erneut alle Nachbarn des Opfers befragt. "Konkrete Tathinweise haben sich daraus aber leider nicht ergeben", sagte Polizeisprecher Ludwig Stegerer.

Zu einem Bericht des deutschen Nachrichtenmagazins "Focus", wonach die 50-köpfige Sonderkommission im Fall Mannichl vor der Auflösung steht und durch eine neue Ermittlungsgruppe des Bayerischen Landeskriminalamts ersetzt werden soll, sagte ein Sprecher des Innenministeriums, ein solcher Schritt werde derzeit geprüft. Entschieden sei aber noch nichts.

Polizeisprecher Stegerer sagte, die Soko wisse nichts von einer geplanten Auflösung. Sie sei nur vorübergehend wegen der Feiertage reduziert worden. "Wir arbeiten weiter", erklärte er. Die Ermittler suchen teils mit Phantombildern (siehe Infobox) nach vier Männern und einer Frau, die am Tattag in Mannichls Heimatort Fürstenzell gesehen wurden.

Am Samstag und Sonntag führte die Soko erneut umfangreiche Befragungen durch. "Wir wollen ein weiteres Mal mit allen Anwohnern rund um den Tatort sprechen", sagte Polizeisprecher Klaus Pickel der AP. Bereitschaftspolizisten arbeiteten demnach zehn bis zwölf Straßenzüge ab. Nach den Aufrufen mit Phantombildern seien auch über die Feiertage Hinweise aus ganz Deutschland eingegangen: "Jetzt muss jeder Hinweis penibel abgearbeitet werden, damit man keine Fehler macht", sagte Pickel.

Mannichl war am 13. Dezember vor seinem Haus in Fürstenzell mutmaßlich von einem Neonazi niedergestochen worden. Der Polizeidirektor beschrieb den Täter als großen Mann mit rundem Kopf und Glatze und berichtete, er sei als "linkes Bullenschwein" beschimpft worden. Mannichl ist für sein konsequentes Vorgehen gegen Rechtsextremisten bekannt, weshalb ein Racheakt vermutet wird.

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