Fehlen 150 Sanis?

Nach Monikas Tod: Rettung schlägt Alarm!

Wien
21.12.2008 19:56
Weihnachten ohne Monika, ohne das aufgeweckte, lebensfrohe, glückliche Mädchen - den Eltern des verstorbenen dreijährigen Kindes in Simmering steht der traurigste Heilige Abend ihres Lebens bevor. Kritik an der Rettung kommt auch von der Belegschaft. Ein Insider: "In Wien fehlen 150 Sanitäter."

Wäre die Rettung schneller gekommen, wäre Monika noch zu retten gewesen? Auf diese Frage werden die Eltern der Dreijährigen nie eine Antwort bekommen. Klar ist: Statt fünf Minuten haben die Sanitäter elf gebraucht, weil die Station ums Eck (nur ein Wagen verfügbar) nicht besetzt war. Auch klar ist: Statt glänzender Augen und fröhlichem Kinderlachen vor dem geschmückten Christbaum müssen die Eltern jetzt ein Begräbnis organisieren.

Hat Wien ein Rettungs-Problem? Sind für eine solche Großstadt zu wenig Sanitäter verfügbar? "Es gibt permanent Verbesserungsbedarf", sagt Gesundheits-Stadträtin Sonja Wehsely. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sieht das ähnlich, findet aber andere Worte: "In den vergangenen Jahren sind 60 Dienstposten eingespart worden. Die Zahl der Einsätze hingegen steigt stark an!" Ein Insider berichtet gar von 150 fehlenden Sanitätern.

"Parteipolitisches Kleingeld" wird laut Wehsely aus dem tragischen Tod gegeschlagen. Für Monikas Mutter hat dieser Satz keine Bedeutung. Die gekaufte Eislauf-Barbie für ihre Tochter wird jetzt nie jemand auspacken.

Von Michael Pommer, Kronen Zeitung

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