Der durch Selbstmord aus dem Leben geschiedenen Priklopil soll die Niederösterreicherin laut deren Anzeige im Jahr 1985 im Alter von acht Jahren missbraucht und "begrabscht" haben, bestätigte Jarosch. Passiert sei das ganze demnach in Strasshof, der Heimatgemeinde des Entführers, wo auch Natascha Kampusch achteinhalb Jahre gefangen gehalten wurde.
Da der Beschuldigte bereits tot sei, könne dem Vorfall nicht mehr nachgegangen werden, betonte Jarosch. Das Delikt wäre zudem bereits verjährt. Ermittlungen habe und werde es wegen dieser Anzeige nicht geben. Ein Zusammenhang zum Fall Kampusch bestehe nicht.
Mit dem Opfer habe niemand Kontakt aufgenommen, sagte "Thema"-Präsentator Christoph Feurstein. "Es ist klar, dass der Fall verjährt ist." Durch die junge Frau könne man allerdings dem Wesen von Priklopil näher kommen. Klar sei, dass jemand irgendwie mit seiner kriminellen Karriere beginne, bevor es zum "Supergau" komme.
Die im November eingeleiteten neuerlichen Ermittlungen rund um den Entführungsfall Kampusch sind laut Jarosch noch im Gange. Laut dem Bundeskriminalamt gibt es dabei noch keine Ergebnisse. Zuletzt hieß es, dass eine Überprüfung von vier Personen, gegen die strafbare Handlungen im Bereich Kinderpornografie (Paragraf 207a StGB) vorliegen könnten, durchgeführt werden müsse. Bei den Verdächtigen handle es sich nicht um Natascha Kampusch, deren Familie oder Menschen aus dem Umfeld Priklopils.
Die heute 20-jährige Natascha Kampusch wurde im Alter von zehn Jahren in Wien auf dem Schulweg entführt und mehr als acht Jahre von ihrem Peiniger in einem Kellerverlies in Strasshof gefangen gehalten. Im August 2006 gelang ihr aus eigener Kraft die Flucht, ihr Kidnapper nahm sich daraufhin das Leben.
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