Ausreden wie "ein alkoholgefülltes Konfekt ist schuld am hohen Promillewert" ziehen nicht. In einer Versuchsanordnung, die vom Club-Magazin "auto touring" organisiert wurde, mussten die Probanden drei Schnapspralinen zerkauen, dann wurde mit dem Vortester gemessen. Der Haftalkohol in Mund und Rachen ließ den Wert zunächst auf über drei Promille steigen, binnen weniger Minuten sank der Wert wieder auf Null. Die Ausrede zieht also beim Inspektor nicht, denn nach 15 Minuten wird nochmals gemessen, so der Schluss der Tester.
Manches macht's sogar schlimmer!
Auch Kaffee oder Energiedrinks machen nicht nüchtern. "Beide Getränke regen die Magendurchblutung und somit die Aufnahme des Alkohols an. Kohlensäure beschleunigt den Vorgang sogar noch", erklärte ÖAMTC-Mediziner Vedernjak.
Dass Mundwasser gegen Alkoholgeruch wirkt, ist ein grober Irrtum, es kann sogar kontraproduktiv sein. Der Haftalkohol ließ die Testanzeige kurzfristig auf 3,6 Promille in die Höhe schießen. "Der intensive Spearmint-Geruch erregt in jedem Fall Verdacht", zitierte das Club-Magazin Bezirksinspektor Peter Kreuzer. Auch, dass scharfe Pfefferminz-Zuckerln am Vortestgerät ausschlagen könnten, sei falsch. Es konnte keine Wirkung gemessen werden.
Tricksen mit Eiswürfeln könnte rein theoretisch funktionieren, weil das Vortestgerät durch eiskalten Atem tatsächlich beeinflussbar ist. Den Testpersonen war es aber unmöglich, den Mund voller Eiswürfel zu nehmen, nebenbei mit dem Polizisten "normal" zu sprechen und auch noch mit voller Kraft "ins Röhrl zu blasen".
Frischer Zigarettenrauch macht sich am Vortestgerät zwar geringfügig bemerkbar, der Alkomat bleibt aber gänzlich unbestechlich. Da Zigarettenrauch schädlich für die Geräte ist, werden von der Polizei direkt nach dem Zug aus einer Zigarette keine Tests durchgeführt, sondern erst nach einer kurzen Pause.
Auch Knoblauch sagt man - zu Unrecht - eine wundersame Wirkung bei Alkotests nach. "Das zu überprüfen, haben wir unseren Testern erspart. Tatsache ist, dass keinerlei Substanz im Knoblauch enthalten ist, die das Testergebnis verfälschen könnte", sagte der ÖAMTC-Arzt
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