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Es muss nicht immer Google sein

Web
02.03.2009 13:05
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Marketagent.com starten 92 Prozent der österreichischen Internet-Nutzer ihre Internetsuche bei Google. Warum, das ist für knapp 77 Prozent der Nutzer ganz klar: "Ist die bekannteste Suchmaschine", lautet die Antwort. Grund genug für krone.at, den Blick über den Tellerrand zu wagen, um Alternativen zur dominierenden Google-Suche vorzustellen und zu zeigen, in welche unterschiedlichen Richtung sich das Geschäft mit der Internet-Suche entwickelt. Denn: Wer googelt, mag zwar finden, aber nicht unbedingt auch das, wonach er gesucht hat.

Dass Google nicht immer die meisten Ergebnisse ausspuckt, wird spätestens bei der Suche nach etwas Lokalem in Österreich deutlich. Auf der Suche nach der Tiroler Gemeinde "Reith im Alpbachtal" listet der US-Suchgigant Google beispielsweise 133.000 Ergebnisse auf österreichischen Websites, AltaVista.at hingegen 403.000. Begibt man sich mit dem gleichen Suchbegriff auf die österreichische Suchmaschine "Startblatt.at", fällt die Trefferliste zwar deutlich magerer aus, dafür wartet die stark regionalisierte Suche mit redaktionell betreuten Inhalten auf.

Ein ähnliches Konzept verfolgt auch die von Wikipedia-Vater Jimmy Wales gegründete Suche "Wikia Search", welche im Jänner 2008 startete: Wie bei der populären Online-Enzyklopädie auch, soll bei diesem Projekt die Internetgemeinschaft mithelfen, die Suchergebnisse zu verbessern. Derzeit steht das Projekt aber noch an seinem Beginn, durchsucht wird nur ein Bruchteil des Datenbestandes der Konkurrenten Google, Yahoo oder MSN. Je mehr Nutzer sich an "Wikia Search" jedoch beteiligen, umso genauer dürften mit der Zeit die Trefferergebnisse werden. 

Kaum Übereinstimmung bei den großen Suchen
Wie sehr sich Suchmaschinen unterscheiden können, zeigt eine 2007 durchgeführte Studie der US-Universitäten von Pittsburgh und Pennsylvania. Sie verglichen die Ergebnisse der vier größten Suchmaschinen - Google, Yahoo, MSN und Ask. Demnach seien lediglich 0,6 Prozent der ersten Ergebnisseite bei den vier Suchmaschinen übereinstimmend gewesen, 88,3 Prozent der Ergebnisse der ersten Trefferseite kamen nur bei einer dieser vier Suchmaschinen vor.

Meta-Suchen schaffen Überblick
Diesem Problem kommen Metasuchmaschinen entgegen, indem sie die Ergebnisse verschiedener Suchmaschinen auf einer Plattform vereinen. "MetaGer.de", ein Projekt der Universität von Hannover, verknüpft alle deutschsprachigen Suchmaschinen und bietet dazu zahlreiche Suchoptionen. Die Ergebnisse sind sicherlich zahlreicher, dafür steigt jedoch auch die Wahrscheinlichkeit von Doubletten. Die Metasuchmaschine "Clusty.com" hat daher für das Übersichtsproblem eine interessante Lösung entwickelt. Sie fasst die Suchergebnisse nach Themengebieten, sogenannten "clusters", zusammen und schafft damit eine bessere Übersichtlichkeit. Unter den erweiterten Optionen lässt sich die Auswahlliste auch auf deutschsprachige Websites einschränken.

Noch in den Kinderschuhen: semantische Suche
Viel Energie wird derzeit auch in semantische Suchmaschinen gesteckt. Sie sollen die Suche im Internet für den Nutzer einfacher machen. "Lexxe.com" oder "Hakia.com" fordern dazu auf, vollständige Fragen einzugeben. Wie der österreichische Präsident heißt, wusste aber keine der beiden Suchmaschinen zu beantworten. 

Echte Menschen geben Antworten
Bis die semantische Suche wirklich ausgereift ist, sollte man sich daher wohl lieber der Suche von "ChaCha.com" anvertrauen, bei der echte Menschen im Hintergrund nach den Antworten suchen. Nach einer Registrierung können Nutzer ihre Frage via Online-Formular oder direkt per SMS (nur in den USA) stellen. Wenige Minuten später trudelt dann die Antwort auf dem Mobiltelefon per SMS ein.

Unterwegs schneller suchen
Besonders für das Handy geeignet ist auch "Serchilo", eine Metasuche für verschiedene Websites mit Suchformular. Die Besonderheit: Über definierte Kurzbefehle können Nutzer schnell und einfach das Web durchforsten. "g wien" steht etwa für die Suche nach der österreichischen Bundeshaupt in Google, "w wien" hingegen für eine Suche in Wikipedia. Wer sich registriert, kann seine ganz eigenen Shortcuts erstellen, um dann beispielsweise beim Surfen mit dem Handy unterwegs flott und unkompliziert Suchen abzusetzen.

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