Sternen-Rückblick

2003 brachte Licht in das Dunkel des Universums

Wissenschaft
19.12.2003 13:13
Erste Bilder aus den Kindertagen des Universums sind nach Expertenmeinung die größte wissenschaftliche Errungenschaft des Jahres 2003. Die Satelliten-Bilder bringen plötzlich Licht in das mysteriöse Dunkel des Alls, schreibt das renommierte US-Fachjournal „Science“ am Freitag (Bd. 302, S. 2038) in seinem traditionellen Jahresrückblick. Der größte Einbruch war der Absturz der Columbia
Es bezeichnete die fotografische Ausbeute derWMAP-Sonde (Wilkinson-Mikrowellen-Anisotropen-Sonde) als "Durchbruchdes Jahres". Die Astronomen konnten damit das Alter des Universumsmit einer Unsicherheit von nur einem Prozent auf exakt 13,7 MilliardenJahre bestimmen. 
  
Durch die Bilder vom kosmischen Mikrowellen-Hintergrund(CMB) wüssten Astrophysiker heute weit mehr über dieEntstehung des Alls als je zuvor. "Alle Fragen der vergangenenJahrzehnte zu seinem Alter, seiner Ausdehnung, Beschaffenheitund Dichte sind mit einem Schlag beantwortet", heißt esin "Science". 
  
Woraus der Weltraum ist 
Die Mikrowellen (CMB) seien das älteste Lichtim Universum. Es stamme noch von jenen Strahlen, die der geradegeborene Kosmos als glühender Plasma-Ball abwarf. "Diesesschwache Mikrowellen-Glühen umgibt uns wie ein weit entfernterFeuerwall. Und die Einkerbungen auf dem Wall - winzige Schwankungenin der Temperatur und anderen Eigenschaften des Lichts - verratenuns, woraus der Weltraum gemacht ist", erläutert das Fachjournal.
  
Demnach stehe jetzt fest, dass das Universum nurzu vier Prozent aus "normaler" Materie besteht. Weitere 23 Prozententfielen auf unerforschte Partikel, so genannte "dunkle Materie",und der Rest sei "dunkle Energie". Weitere Erkenntnisse überdie Kräfte im All habe das Projekt Sloan Digital Sky Survey(SDSS) erbracht. Es stellte im Oktober eine Karte von einer viertelMillion Galaxien im Weltraum vor. 
  
Platz 2 geht an die Genforschung 
Die Nummer zwei auf der "Science"-Liste der Top-Ten-Erkenntnissedes Jahres 2003 geht an die Genforschung. Sie identifizierte mehrereGene, die das Risiko für Geisteskrankheiten und -störungenwie Schizophrenie, Depression und manisch-depressives Verhaltenerhöhen. Vor allem aber wurde klar, warum die Suche nachder verantwortlichen Erbanlage so schwer war: Ein Gen etwa, dasdie Gefahr für Depressionen mit sich bringt, wird nur inKombination mit Stress aktiv. Seine Träger wurden im Laufeihres Lebens vor allem dann von Depressionen ereilt, wenn siein ihren frühen 20er Jahren einen Todesfall, Job-Verlustoder eine verlorene Liebe zu betrauern hatten. 
  
Platz 3: Klimaforschung 
Platz drei der "Science"-Top-Ten ging in diesem Jahran die Klimaforschung, die weitere Aufschlüsse überdie Auswirkungen der Globalen Erwärmung lieferte. Platz vierauf der Liste besetzt der "Gewinner" von 2002: Die kleinen Ribonukleinsäuren(RNA), könnten der Medizin mit neuen Entdeckungen aus diesemJahr einmal helfen, den Aidserreger HIV und die LeberkrankheitHepatitis zu besiegen. 
  
Columbia-Tragödie größerEinbruch 
Außer den wichtigsten "Durchbrüchen" (Breakthroughs)der Wissenschaft hob das Journal erstmals auch den größten"Einbruch" (Breakdown) des Jahres hervor: Die Explosion der RaumfähreColumbia beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre am 1. Februar2003. 
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