Den noch mit Titelchancen ins neue Jahr gestarteten Steirern scheint aber wie im Vorjahr im Frühjahr die Luft auszugehen. Als Vierter liegen die "Blackies" nun zwölf Zähler hinter Spitzenreiter Salzburg und je fünf hinter Rapid und Austria. Ried verbesserte sich zumindest bis Samstag auf Rang fünf.
Sturm beginnt stark verunsichert
Sturm, von Trainer Franco Foda aufgrund der "außergewöhnlichen Situation" vor dem Spiel kaserniert, erwies sich nach dem zuletzt gezeigten Negativlauf zunächst einigermaßen verunsichert. Ohne den gesperrten Muratovic kam das Kombinationsspiel der Grazer gegen die tief stehenden Rieder kaum zur Geltung. Salihi hatte für die Oberösterreicher sogar die frühe Führung auf dem Fuß, nach einem von Kobras nur kurz parierten Burgstaller-Kopfball setzte die Solo-Spitze den Ball aus zwei Metern aber neben das Tor.
Sturm wacht langsam auf
Erst nach einer halben Stunde wachten die Hausherren auf. Haas (35./Freistoß) und Hölzl (43.) scheiterten vor den Augen von ÖFB-Teamchef Didi Constantini jedoch am sicheren Ried-Schlussmann Gebauer, ein Kopfball von Hölzl (36.) ging darüber hinaus an die Außenstange. Die mit nur einem Sieg in den jüngsten 26 Auswärtspartien nach Graz gereisten Innviertler wankten nun. Die steirischen Fans erwiesen sich dennoch als ungeduldig: Nach 40 Minuten hallten erstmals "Wir wollen Sturm sehen"-Choräle durch die mit 8.520 Zuschauern gefüllte UPC-Arena.
Überraschende Ried-Führung
Auch nach Seitenwechsel drückte Sturm aufs Tempo, Ried kam kaum gefährlich über die Mittellinie. Aus einem der wenigen Entlastungsangriffe stellte die Gludovatz-Elf den Spielverlauf aber auf den Kopf. Nach einer weiten Vorlage auf Salihi legte der Albaner für Hackmair auf, der in seinem 67. Bundesliga-Einsatz mit einem platzierten Schuss seinen Premierentreffer erzielte.
Spannende Schlussphase
Sturms Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Gebauer rettete bei einem Kopfball des sträflich vernachlässigten Beichler (60.) aber ein weiteres Mal mit einem tollen Reflex, Hlinka (72., 75.) blieb im Doppelpack erfolglos. Eine Standardsituation rettete den Grazern aber doch noch zumindest den Punktgewinn. Hlinka, der stärkste Akteur aufseiten Sturms, besorgte nach einem Eckball aus kurzer Distanz den Ausgleich. Nach der Gelb-Roten Karte von Referee Einwaller gegen Rieds Mader belagerten die Grazer das Rieder Tor, der Siegestreffer wollte aber nicht mehr fallen.
Meinungen zum Spiel
Franco Foda (Sturm-Trainer): "In der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass wir unruhig, nervös und nicht so ballsicher waren. Wir haben aber trotzdem unsere Chancen gehabt. Das Unentschieden ist hochverdient, wir hätten aber gewinnen können. Es waren wieder merkwürdige Entscheidung des Schiedsrichters bei zwei Abseitspositionen, die keine waren. Wir machen aus den Chancen, die wir vorfinden, keine Tore. Das ist derzeit unser Problem. Jetzt müssen wir endlich wieder einmal gewinnen und hoffen, dass wir dann wieder in einen Lauf kommen."
Paul Gludovatz (Ried-Trainer): "Auswärts gegen insgesamt zwölf, ich zähle jetzt das Fan-Publikum dazu, gegen die bestspielende Mannschaft Österreichs einen Punkt zu holen ist okay. Ich glaube nicht, dass etwas gefehlt hat. Die Chancen von Sturm waren da, wir hatten einen ausgezeichneten Torhüter. Aus den vier, fünf Sitzern hat Sturm ein Tor gemacht, wir aus zwei Chancen eines. Von dem her geht das Ergebnis in Ordnung."
Florian Mader (ausgeschlossener Ried-Spieler): "Haas tritt mir in die Ferse und ich bleibe verletzt liegen. Einwaller kommt zu mir und gibt mir wegen Unsportlichkeit die Gelb-Rote Karte. Das war eine krasse Fehlentscheidung. Das zieht sich wie ein roter Faden gegen uns durch."
SK Puntigamer Sturm Graz - SV Josko Ried 1:1 (0:0)
UPC-Arena Graz, 8.520 Zuschauer, SR Einwaller
Tore: Hlinka (83.); Hackmair (57.)
Gelb-Rote Karte: Mader (90.)
Gelbe Karten: Kandelaki, Lamotte, Feldhofer, Beichler bzw. Burgstaller
Sturm: Kobras - Lamotte (74. Scherrer), Feldhofer, Sonnleitner, Kandelaki - Hölzl, Kienzl (60. Hassler), Hlinka, Jantscher - Beichler, Haas
Ried: Gebauer - Stocklasa, Glasner, Burgstaller - Brenner, Mader, Kujabi (32. Berger) - Lexa, Hackmair, Drechsel (88. Yeray) - Salihi (76. Nacho)
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