Abwärtsspirale

Eine Million Österreicher sind armutsgefährdet

Österreich
16.03.2009 10:39
Rund eine Million Menschen sind in Österreich armutsgefährdet: Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Erhebung der Statistik Austria aus dem Jahr 2007, wonach insgesamt rund zwölf Prozent der heimischen Bevölkerung akut von Armut betroffen waren. Als armutsgefährdet gilt nach EU-Definition, wer monatlich weniger als 60 Prozent des Nettomedianeinkommens zur Verfügung hat. Die Schwelle liegt damit in Österreich derzeit bei 912 Euro (im Einpersonenhaushalt). Die Armutsgefährdungsquote für Österreich lag damit deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 16 Prozent.

Die Studie belegt, dass es bei lange andauernder Arbeitslosigkeit besonders schwierig wird, grundlegende Bedürfnisse des Alltags zu befriedigen. Rund 40 Prozent der einen Million Menschen unter dem Richtwert gelten dabei gar als "manifest arm". 

Heizung oder Miete unbezahlbar
Sie können es sich zum Beispiel nicht leisten, die Wohnung zu heizen oder die Miete rechtzeitig zu bezahlen. Auch von den im Laufe des ganzen Jahres erwerbstätigen Personen lebten laut EU-SILC (European Statistics in Income and Living Conditions) rund zwei Prozent in manifester Armut.

Das "Medianeinkommen" oder "mittlere Einkommen" entspricht jenem Wert, der in der Mitte der Verteilung liegt (50 Prozent haben mehr, 50 Prozent weniger) - ist also nicht gleichbedeutend mit dem "Durchschnittseinkommen". Eingerechnet werden Erwerbseinkommen, Pensionen, Sozialleistungen und Unterhaltszahlungen - Steuern und Abgaben werden abgezogen.

Die Armutsgefährdungsschwellen in verschiedenen Haushaltstypen laut EU SILC 2007:

HaushaltstypMonatswerte
Einpersonenhaushalt912 Euro
1 Erwachsener + 1 Kind1.186 Euro
2 Erwachsene1.368 Euro
2 Erwachsene + 1 Kind1.642 Euro
2 Erwachsene + 2 Kinder1.916 Euro
2 Erwachsene + 3 Kinder2.190 Euro

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