Die am 8. Mai 1912 in Pilsen (Tschechien) geborene Autorin lebte seit 1961 in Leonding bei Linz. Sie hat mehr als 60 Bücher verfasst. Zu ihren Hauptwerken zählen die Romane "Das Haus der dunklen Krüge" (1951), "Das verschüttete Antlitz" (1957) und "Die Pulvermühle" (1968). Die vielfach ausgezeichnete Literatin war zudem Lyrikerin, Sachbuchautorin und Feuilletonistin.
Gefeiert, aber nicht unumstritten
Als "stets aufmerksame, faszinierende, persönlich engagierte und zugleich kritische Beobachterin und Chronistin" würdigte der ehemalige Bundespräsident Thomas Klestil die verstorbene österreichische Schriftstellerin Gertrud Fussenegger anlässlich der Überreichung des Goldenen Ehrenzeichens im Jahr 2002 (Bild). Vielfach ausgezeichnet und gefeiert, war sie wegen ihres Verhältnisses zum Nationalsozialismus jedoch nicht immer unumstritten.
Werke nach dem Krieg kurzfristig verboten
Bereits 1933 trat Fussenegger der österreichischen NSDAP bei, ihre Werke wurden während der NS-Zeit in wichtigen Parteiorganen verbreitet und nach Kriegsende teilweise verboten. Eines ihrer ersten Bücher, die "Mohrenlegende" sowie manche ihrer weiteren Werke waren allerdings auch von NS-Seite als "katholisches Machwerk" im Widerspruch zur NS-Rassenideologie abgelehnt.
Zur Aufarbeitung ihres Werkes, das von der Literaturwissenschaft bisher weitgehend vernachlässigt wurde, erscheint im Juni eine Dissertation von Rainer Hackel im Böhlau Verlag.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.