Lehrer-Streit

Schülerproteste in Wien gegen “Bildungsraub”

Österreich
02.04.2009 12:32
Ein bunt gemischtes Publikum hat am Donnerstag gegen den Plan von Unterrichtsministerin Claudia Schmied demonstriert, Lehrer zwei Stunden pro Woche länger in die Klassen zu schicken. An dem Protestmarsch "gegen Bildungsraub" vom Stephans- zum Ballhausplatz, zu dem die SPÖ-nahe Aktion Kritischer Schüler (AKS) und die linken Jugendorganisationen "Revolution" und "Funke" aufgerufen hatten, nahmen laut Polizei 1.300, nach Angaben der Veranstalter bis zu 3.000 Jugendliche teil. Nach den Osterferien soll ein landesweiter Schulstreik stattfinden.

Die AKS trat primär dagegen auf, dass "Mehrarbeit" von Lehrern "uns als Bildungsreform verkauft wird, obwohl in der Bildungspolitik seit Jahren nichts weitergegangen ist", wie Florian Kolar von der AKS beklagte. Die Reformprojekte Schmieds bewertete er als Schritt in die richtige Richtung, allerdings dürften diese nicht auf Kosten der Lehrer umgesetzt werden. Auf ihren Schildern griff die AKS auch die offiziellen Lehrer-Vertreter an: "Keine Solidarität mit den Konservativen - für eine fortschrittliche LehrerInnengewerkschaft".

"Bildung für alle, sonst gibt's Krawalle"
Einen härteren Ton schlugen Vertreter der sozialistischen "Revolution" an, die "Claudia Schmied - Bildungsterrorist" und "Bildung für alle, sonst gibt's Krawalle" skandierten. Ihr Sprecher, Roman Birke, machte rasch den Schuldigen an der aktuellen Bildungsdebatte aus: die Politik und den Kapitalismus. "Die Regierung verfolgt einzig und allein die Interessen der großen Banken und Konzerne. Dazu sagen wir Nein!"

Bilder der Schülerproteste findest du in der Infobox!

Sebastian Kugler, Schulsprecher der AHS Fichtnergasse in Wien-Hietzing, kritisierte, dass Lehrer "immer als erste" für Fehler der Politik zu zahlen hätten. "Wir Schüler wissen, dass unsere Feinde nicht im Lehrerzimmer sind, sondern im Parlament!" Diese Demo könne daher erst der Anfang sein, nach den Osterferien werde ein bundesweiter Schulstreik folgen.

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