"Fourtress"

Xavier Naidoo auf Clubtour mit Kollegen

Musik
14.01.2004 11:16
Unverhofft kommt oft – sogar im Musikgeschäft! In diesem Fall kam der deutsche Soul-King Xavier Naidoo kurz entschlossen nach Österreich. Xavier hat drei KollegInnen um sich geschart, als „Fourtress" sind die vier auf Club-Tour. Am 13. Jänner waren sie im Wiener Museumsquartier.
(Bild: kmm)
Bintia, Billy Davis und Tone heißen diedrei, die sich mit Xavier die Bühne teilen durften. Die allermeistenFans (und es waren viele, mit 1700 Leuten war die Halle E ausverkauft)kamen natürlich wegen Xavier Naidoo und nahmen die anderendrei eben in Kauf, weil sie halt dabei waren. Und dabei musstensie einiges auf sich nehmen. Wechselweise performten die dreiFrontleute (Billy Davis ist DJ) ihre Songs - in sehr unterschiedlicherQualität.
 
Tank Girl mit schrägem Stimmchen
Bintia zum Beispiel verlangte dem Publikum einigesab, so sehr sang sie an ihren Tönen vorbei. Ein dünnesStimmchen, mit dem sie bei Starmania schon in der Vorrunde ausgeschiedenwäre. Dafür stand sie auf der Bühne wie Tank Girl.
 
"Tone", der Rapper, mag ja gut texten, nur leiderwar kaum ein Wort von dem zu verstehen, was er von sich gab. Unddie Zahl der Zuschauer, die die Texte kannten, ging gegen Null.
 
Xavier war das Highlight
Xavier Naidoo selbst überstrahlte sie alle,obwohl er sich bewusst zurück hielt. Er trat sogar, quasiuniformiert mit "Tone", im Schlabber-Sweatshirt mit "Fourtress"-Logoauf ("Wisst ihr eigentlich, wie dick die Dinger sind?"). Dennochkam nicht annähernd so viel rüber wie in einem normalenXavier-Konzert. Die Musik kam aus der Konserve, Billy legte sieauf und tobte sich dazu DJ-mäßig aus. So hatten XaviersParts etwas von einer Karaoke-Vorstellung.
 
Schwache Organisation
Zu allem übel war das Konzert ausgesprochenschlecht organisiert. Als es offiziell gerade begonnen hatte,also um kurz nach 20 Uhr, drängelten sich die Massen nochbis zehn Meter vor dem Eingang, die letzten kamen erst gegen 20.30Uhr in die Nähe der Halle, als der Support Act (Karibik Frank)schon längst auf der Bühne agierte. Und warum das Ganze?Die Leute wurden hin und her und kreuz und quer geschickt zwischenHalleneingang und Garderobe, und jeweils musste man sich durchdas dichte Gedränge kämpfen. Das kann man auch anderslösen. Außerdem waren zahlreiche Sitzplätze doppeltvergeben, da hat es wohl in der Vorverkaufs-Koordination Pannengegeben. Bleibt zu hoffen, dass der Veranstalter seine Lehrendaraus zieht.
 
Aber: prinzipiell gute Idee
Die Idee hinter dem Ganzen war großartig, so muss Musiksein: spontan und ohne groß angelegte Promotion-Kampagne.Zum Projekt "Fourtress" gibt es noch nicht einmal eine CD! ImVordergrund dieser Deutschland/Österreich/Schweiz-Tour stehtalso nicht das Scheffeln von Kohle, sondern offenbar der Spaßam gemeinsamen Musizieren. 
  
Und wer sind die Anderen? 
Tone ist ein Urgestein der deutschen HipHop-Szene,Insider kennen ihn seit 1989, als er mit "Beatbox" erste Erfolgefeierte. Heute arbeitet er unter anderem mit Samy Deluxe, D-Flameoder Azad zusammen. Billy begleitete Xavier Naidoo von Anfangan als DJ und gründete die Söhne Mannheims mit. Die26-jährige Berlinerin Bintia ist die weibliche Stimme desQuartetts. Sie arbeitete mit Deichkind, schrieb an Yvonne CatterfeldsDebüt-Album mit und bastelt gerade an ihrem zweiten eigenenAlbum. Auf das wir nicht gespannt sind.
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