Es war ein schöner Sommertag, damals am 11. Juni 1946. Für die 18-jährige Maria S. aus dem Waldviertel sollte es der letzte gewesen sein. Die junge Bäuerin wurde bei der Feldarbeit mit 15 Messerstichen regelrecht hingerichtet. Marias Tod blieb 63 Jahre ungesühnt. Jetzt aber könnte der Mord endlich geklärt werden.
Tochter bezichtigt sadistischen Vater der Bluttat
Versteckt am Waldrand zwischen Groß Taxen und Tiefenbach steht heute noch ein Gedenkstein für die 18-jährige Maria, die hier einen einsamen Tod starb. Noch immer flackern dort Kerzen. Die Erinnerung an diese Bluttat ist im Ort noch nicht verblichen.
Jetzt holt der Messermord die Dorfbewohner aber wieder ein. Denn kurz vor Ostern meldete sich eine Frau. Sie gibt an, den Mörder zu kennen: Ihr eigener Vater sei es gewesen! Deren Schilderungen zufolge hatte der als Sadist bekannte Mann die die Bluttat begangen. Doch irdischer Gerechtigkeit wollte er sich nicht stellen.
Brief mit Geständnis erst jetzt geöffnet
Marias angeblicher Mörder soll zwar in einem Brief gestanden haben, dieser durfte aber erst 20 Jahre nach seinem Tod geöffnet werden. Eben das passierte angeblich jetzt bei einem Notar. Damit könnte auch von der Familie des damaligen Verdächtigen ein dunkler Schatten weichen. Denn ursprünglich war der Cousin des Mädchens verhaftet worden – bei der Toten war ein Amulett mit dessen Bild gefunden worden. Obwohl dem Verwandten das Verbrechen nie nachgewiesen werden konnte, musste er wegen der Anfeindungen sein Heimatdorf verlassen.
Der Bürgermeister des Ortes schaltete nach Bekanntwerden der neuen Fakten sofort die Polizei ein. Die Mordabteilung des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen bereits aufgenommen. Möglicherweise kann diese schreckliche Tat doch noch posthum gesühnt werden.
von Mark Perry, Karl Grammer und Christoph Budin, Kronen Zeitung
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