"Der Pilot hätte bei diesen Bedingungen nicht fliegen dürfen, es war eine geschlossene Nebelwand, das Flugzeug ist mit voller Wucht gegen den Berg geprallt", so der Leiter der Untersuchungskommission, Anton Kiesel.
Pilot war gesund
Dennoch werden die beiden Triebwerke des Flugzeugs von einem Sachverständigen untersucht, um technische Fehler auszuschließen. Das Einsammeln der Wrackteile dürfte aber noch dauern: "Es ist sehr kompliziert, es müssen Bäume gefällt werden", so der Einsatzleiter. Die Staatsanwaltschaft ordnete außerdem eine Obduktion der Leiche des Piloten an: Er dürfte keine plötzliche Beeinträchtigung wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben. Zusätzlich wird noch das Blut auf Alkohol untersucht.
Wrack am Sonntag gefunden
Seit Freitagabend war nach dem Flugzeug gesucht worden, auch am Sonntag waren drei Helikopter des Innenministeriums im Einsatz. Die Besatzung eines dieser Hubschrauber wurde gegen 11.30 Uhr fündig. Das völlig zerschmetterte Wrack (siehe linkes Bild) liegt im Bereich Schwarzkogel. Der Bergrettung bot sich ein schreckliches Bild - die Familie dürfte keinerlei Überlebenschance gehabt haben.
Urlaubstrip startete bei Graz
Am Freitag um 20.07 Uhr war Karl W. (rechts im Bild) - Landwirt, erfahrener Pilot und Mitbesitzer eines Grazer Flugtaxiunternehmens - am Flugplatz Graz-Thalerhof mit der gemieteten "Diamond Twin Star" in Richtung Norden gestartet. Geplant war ein Flug nach Salzburg. Dort sollte ein befreundetes Paar zusteigen, um den Nestelbacher und seine Ehefrau Astrid an die Adriaküste zu begleiten.
Zwischenstopp bei Großeltern geplant
Der Pilot wollte vor der Ankunft in Salzburg nach etwa 35 Flugminuten in Niederöblarn zwischenlanden, wo Schwiegervater Erich S. auf Marion, seine vierjährige Enkelin, wartete. "Sie sollte über Pfingsten bei uns bleiben, während die Eltern im Süden Urlaub machen", so der geschockte Opa. Marions ältere Schwester Alexandra (9) machte die Tour nicht mit, sie befand sich in einem Ferienlager.
Bei Judenburg vom Radar verschwunden
Das Flugzeug setzte nie in Niederöblarn auf. 18 Minuten nach dem Start wurde es von der Austro Control in Judenburg erfasst. Nur zwei Minuten später, um 20.27 Uhr, war die zweimotorige Maschine vom Bildschirm verschwunden.
von Manfred Niederl ("Steirerkrone") und steirerkrone.at
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