Die augenscheinlichste Parallele bietet der australische INXS-Sänger Michael Hutchence, der 1997 - kurz nach Veröffentlichung eines neuen Albums - unter seltsamen Umständen nackt und mit einem Gürtel erhängt in einem Hotelzimmer in Sydney gefunden wurde. Während die Behörden den Fall als Selbstmord zu den Akten legten, bestritt seine Lebensgefährtin Paula Yates dies stets: Hutchence sei ein großer Anhänger sadomasochistischer Praktiken gewesen und bei einem fehlgeschlagenen Sex-Spiel gestorben. Mehrfach habe er darüber gesprochen, sich teilweise zu erdrosseln, um damit noch größere Lust bei der Selbstbefriedigung zu haben.
Heath Ledger – doch ein Unfall
Breites Medienecho und eine Unzahl von Spekulationen zeitigte auch der Tod des 28-jährigen US-Schauspielers Heath Ledger, der im Jänner vergangenen Jahres ebenfalls halb nackt und leblos in seinem Bett in New York aufgefunden wurde. Der Star aus "Brokeback Mountain" und dem Batman-Film "The Dark Knight", neben dem zahlreiche Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmittel gefunden wurden, wurde ebenfalls des Selbstmords verdächtigt, medizinische Untersuchungen bestätigten schließlich jedoch einen unbeabsichtigten tödlichen Medikamentenmix und damit einen Unfall als Todesursache.
Der Tod von Ledger erinnerte an jenen des legendären "The Who"-Drummers Keith Moon, der 1978 im Alter von 31 Jahren ebenfalls an einer Medikamentenüberdosis starb. Das Beruhigungsmittel Heminevrin war ihm verschrieben worden, um seine Alkoholsucht zu dämpfen. Moon erlangte nicht nur durch leidenschaftliche Instrumentenzertrümmerungen auf der Bühne Berühmtheit, sondern auch durch seinen Auftritt als Onkel Ernie, der sich mit verschwitzter Damenunterwäsche erotisch stimuliert und seinen Neffen Tommy missbraucht, in der Bühnen- und Filmversion des Musicals "Tommy".
Jimi Hendrix, Janis Joplin, Kurt Cobain, ...
Auch einigen anderen Künstlern wurde nicht zuletzt ihre Alkohol- und Drogensucht zum Verhängnis. Die Groupie-Orgien im Drogenrausch des Gitarristen Jimi Hendrix machten ebenso Schlagzeilen wie sein Tod in einem Hotelzimmer, in dem er 1970 nach der Einnahme von Alkohol und Tabletten erstickt war. Nur zwei Wochen später wurde Janis Joplin, die bis zu einem Liter Bourbon-Whiskey täglich trank, mit 14 Einstichen im linken Unterarm und heroinvergiftet in einem kalifornischen Motel aufgefunden. Die Liste könnte mit Ex-Rolling Stone Brian Jones, "The Doors"-Sänger Jim Morrison, dem "Sex Pistols"-Bassisten Sid Vicious oder dem Nirvana-Sänger Kurt Cobain wohl endlos fortgesetzt werden.
Nicht wenig Alkohol dürfte indes auch bei Caradine im Spiel gewesen sein. Mitarbeiter der Produktionsfirma jenes Films, den der Schauspieler in Thailand fast fertig gedreht hatte, sagten der Polizei, Carradine habe am Vortag "von morgens bis abends Bier getrunken". Kurz bevor er ins Zimmer ging, habe er noch einen "doppelten Brandy" zu sich genommen. Die Ermittler schließen Selbstmord weiterhin nicht aus, doch sei es wahrscheinlicher, dass Carradine "durch Masturbation" und "plötzlichen Sauerstoffmangel" gestorben sei. Die Leiche habe keine Blutergüsse aufgewiesen, den Überwachungskameras zufolge habe auch niemand an dem Tag das Hotelzimmer betreten.
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