Affe Pedro biss zu

Zeigefinger von Knuts Zoodirektor amputiert

Eigentlich hatte es so ausgesehen, als würde der Berliner Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz seinen Finger, den ihm Schimpansenmännchen Pedro (linkes Bild) am Montag abgebissen hatte, nicht verlieren. In einer Notoperation war dem 55-jährigen Direktor, in dessen Tierpark auch Eisbären-Legende Knut lebt, der Zeigefinger der rechten Hand wieder angenäht worden. Eine schwere Infektion machte es nun aber notwendig, den Finger wieder zu amputieren.

Der Finger wurde am Mittwoch im Unfallkrankenhaus Marzahn unter Vollnarkose entfernt, wie Sprecherin Esther Heyer mitteilte. Der 55-Jährige habe die Operation gut überstanden.

Zunächst hatte ein Spezialistenteam am Montag den nur noch an einem Nerv hängenden Finger in einer aufwendigen Operation wieder angenäht. Wegen einer sich rasant ausbreitenden Infektion entschied sich das Ärzteteam unter dem Handspezialisten Andreas Eisenschenk dann am Dienstagabend für eine Amputation.

Infektion durch Affenspeichelkeime
Mit Medikamenten war versucht worden, die Infektion durch Keime aus dem Affenspeichel einzudämmen. Die Rötung der Wundränder hatte aber rasant zugenommen. Dies war aus Sicht der Ärzte eine Bedrohung für den gesamten Körper. 

Pedro hatte Blaszkiewitz am Montag gebissen, als der Zoochef den Affen durch die Gitterstäbe gefüttert hatte. Der Schimpanse zog den rechten Arm des Direktors durch das Gitter und biss einen Teil seines Zeigefingers ab. Schimpansen sind nach Angaben der Sprecherin durchaus gefährlich. Sie räumte ein, dass sich Blaszkiewitz wohl unvorsichtig verhalten habe. Er habe den Unfall aber mit Fassung getragen. "Er war nicht aufgeregter, als wenn ihm jemand auf den Fuß getreten hätte."