Schwere Vorwürfe

Ahmadinejad in Dreifach-Mord in Wien involviert?

Österreich
19.06.2009 12:20
In Teheran und anderen iranischen Großstädten geht die "grüne Revolution" gegen den Wahlbetrug von Präsident Mahmoud Ahmadinejad unvermindert weiter (siehe Infobox). Der sehr wahrscheinlich um seinen Wahlsieg geprellte Reformerkandidat Mir Hossein Moussavi rief die Massen zu einem Trauertag für die Dutzenden Todesopfer durch Polizeigewalt auf. In Wien tauchten unterdessen neue Dokumente auf, die Ahmadinejad in Zusammenhang mit einem Dreifach-Mord in den späten 80er-Jahren schwer belasten.
Mitte Juli 1989 sollten in einer Wohnung in der Bahngasse in Wien-Landstraße geheime Friedensverhandlungen zwischen der Führung in Teheran und Führern der nach Autonomie strebenden iranischen Kurden stattfinden. Die Gespräche endeten in einem Blutbad - die drei unbewaffneten Kurdenführer wurden von iranischen Agenten, die mit Diplomatenpässen nach Österreich eingereist waren, regelrecht hingerichtet.

Mordverdächtige ausgeflogen
Die Mordverdächtigen flüchteten in die iranische Botschaft, von wo Österreich sie - nach massiven Interventionen und Drohungen aus Teheran - trotz schwerer gegen sie sprechender Indizien unter Hinweis auf ihre diplomatische Immunität ausfliegen ließ. 

Ahmadinejad ein Mitglied des Mordkommandos?
Ein Mitglied des Mordkommandos, so ist seit langem bekannt, soll der jetzige Präsident Mahmoud Ahmadinejad gewesen sein. Neue Dokumente, die jetzt vom Klubchef der Grünen, Peter Pilz, vorgelegt wurden, untermauern diesen Verdacht deutlich. Demnach hat bereits im Jahr 2005 ein in Triest inhaftierter deutscher Waffenhändler vor Beamten der italienischen Anti-Mafia-Behörde sowie des österreichischen Innenministeriums ausgesagt, bei einem slowenischen Kontaktmann die Waffen für den Anschlag organisiert und in der iranischen Botschaft in Wien übergeben zu haben - an Mahmoud Ahmadinejad, der ihm dafür 50.000 Dollar zahlte. 

Hat er auch selbst geschossen?
Ahmadinejad, so geht aus den Dokumenten hervor, soll dem Killerteam als Kontaktmann zur Botschaft angehört haben. Es ist keineswegs auszuschließen, dass er auch selbst geschossen hat.
Heute lässt Ahmadinejad seine Milizen mit aller Gewalt gegen die Millionen an Demonstranten vorgehen, die mit Mir Hossein Moussavi, seinem Gegenkandidaten bei der Präsidentschaftswahl, an der Spitze für einen freieren Iran kämpfen. Vor Todesopfern schreckt er nicht zurück...

von Christian Hauenstein, Kronen Zeitung

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