Luis Fabiano vom FC Sevilla leitete am Sonntagabend vor 45.000 Zuschauern im Loftus-Versfeld-Stadion von Pretoria das 0:3-Debakel der Italiener mit seinem Doppelschlag innerhalb von fünf Minuten (37./42.) ein, mit einem Eigentor "krönte" Italiens Linksverteidiger Andrea Dossena (45.) die erschreckend schwache Vorstellung der Europäer.
Italiens Abwehr desolat
Chefcoach Marcello Lippi stellte seine Mannschaft nach dem überraschenden 0:1 gegen Ägypten auf vier Positionen um - doch der Weltmeister knüpfte nahtlos an die schlechte Vorstellung im zweiten Gruppenspiel an. Die Südamerikaner hatten Italien schon im WM-Finale 1970, vor genau 39 Jahren, und auch im WM-Endspiel 1994 als Verlierer vom Platz geschickt. Während Bayern-Torjäger Luca Toni den Vorzug vor Giuseppe Rossi erhielt und erstmals in der Startformation stand, musste Gennaro Gattuso auf der Bank Platz nehmen. Für ihn rückte Riccardo Montolivo ins rechte Mittelfeld. Cup-Verteidiger Brasilien begann, angetrieben von den überragenden Kaka und Robinho, furios und hielt das hohe Tempo durch.
Bei den vielen leichtfüßigen Offensivaktionen fast im Minuten-Takt hätte der Rekord-Weltmeister viel früher in Führung gehen müssen: Während Maicon nach einem herrlichen Heber von Robinho noch im Abseits stand (3.), traf der von Fabiano herrlich freigespielte Ramires nur das Lattenkreuz (6.). Abwehrchef Fabio Cannavaro konnte Brasiliens Superstar Kaka, der für 65 Millionen vom AC Milan zu Real Madrid wechselt, erst in letzter Sekunde abblocken (11.). Cannavaro bestritt sein 126. Länderspiel für Italien und zog mit Rekordhalter Paolo Maldini gleich.
"Azzurri" wachen zu spät auf
Nach einem Steilpass von Kaka kam Fabiano noch einen halben Schritt zu spät vor Italiens Torhüter Gianluigi Buffon (15.). Ein abgefälschter Schuss von Lucio landete am Pfosten, den Nachschuss schnappte sich Buffon (34.). Nach der Pause wurde das Spiel der Italiener besser - weil Brasilien einen Gang zurückschaltete.
US-Boys doch noch weiter
Die USA schafften es trotz der zwei Niederlagen gegen Italien und Brasilien dank des besseren Torverhältnisses doch noch ins Halbfinale. Gegner Ägypten konnte nicht an die zuletzt starken Vorstellungen anknüpfen und verlor auch in dieser Höhe verdient.
Charly Davies (21. Minute), Bradley (63.) und Clint Dempsey (71.) erzielten vor 18.000 Zuschauern im Royal-Bafokeng-Stadion die Tore für die zuvor im Turnier zweimal bezwungenen und eigentlich schon abgeschriebenen US-Amerikaner. Die Ägypter müssen wie Italien wegen des schlechteren Torverhältnisses vorzeitig die Heimreise antreten.
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